Der stumme Verkäufer oder das mechanische Kunstwerk…

Die bekannteste Aufstellerfirma war Stollwerck. Vor 1900 gab es bereits 16 verschiedene Stollwerck Automaten und ca. 10 000 Automaten in Deutschland. (vgl. Automaten Welten prestel, S. 60.)
Es entwickelte sich ein Automatenboom, Schuhsohlen-, Röntgenstrahlautomaten, Visitenkartendruckautomaten und sogar Tapetendruckautomaten wurden entwickelt. Der Erfindungsreichtum ist mit den heutigen Start Up Unternehmen im Internet zu vergleichen.
Die meisten Automaten verkauften jedoch Schokolade, Süsswaren, Bücher, Postkarten und Kurzwaren aller Art und standen vor Läden, in Bahnhöfen oder Biergärten, auf Plätzen oder Straßenecken oder in sog. Automatenkaffees. Letzte sind leider nicht einmal in Fragmenten erhalten geblieben.
Auf die Karte klicken… Hereinsparziert.

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Eingang zum „Automaten-Restaurant“ von Leonhard Tietz, Hohe Straße um 1910
Rheinisches Bildarchiv Köln, rba_063247




Maggi in der Automatengeschichte
Auch Maggi sollte dabei sein, das Warensortiment an Maggi Suppen Würfel und Bouillon war ausreichend vorhanden. Zwar hatte Maggi ein großes Netzwerk über den Vertrieb von Tante Emma Läden aufgebaut, aber den damals modernen Automatenverkauf wollte man sich anscheinend doch nicht nehmen lassen. Sogar per Fahrrad wurden die Artikel verteilt 🙂

Leider gibt es keine genauen Informationen über einen Maggi Automaten seitens des Maggi Museums Singen, da es sich wahrscheinlich um einen Versuch gehandelt hat, der sich nicht durchsetzte.
Bisher wurde vermutet, dass es sich hier um den Maggi Fleischbrüh Automat der 30er Jahre handelt. Auch dieser Automat ist nicht weiter bekannt gewesen. Ob es sich um Maggi handelt, ist allerdings nur wegen der roten Farbe zu vermuten.

Der Maggi Automat um 1900
Vor 30 Jahren wurde der frühe Maggi Automat auf einem Dachboden eines Bahnfirmenhauses gefunden und direkt in die Garage abgestellt. Dann verweilte er dort im flugverosteten Zustand , immer mehr machte der Rost ihn zu schaffen, so dass er vor einem 1 Jahr getreu den Vorgängerfarben nämlich dunkelblau nein kein rot (es waren 2 Schichten blau vorhanden) von einem Fachmann wieder hergestellt wurde. Die Linierung wurde wieder so nachgezogen wie einst vorhanden in Goldfarbe. Die alten vorhandenen Farbfragmente wurden gescant um den Originalton wieder zu treffen.
Was für ein Glück…. Gewichte, Anleitung , Innenleben, ein Blindstopfen und Geldfach mit der letzten Münze waren noch vorhanden…..
Eindeutig zu erkennen die Gebrauchs Anleitung mit klarer zeittypischer Ansage und Ausdruck.

Video mit Informationen:
Linktipp:
http://www.koeln-im-film.de/stollwerck.html
Danke an die Fotolieferanten und Informanten.