Archiv des Autors: Boerse_Dottikon

TOBLER CACAO

In den Anfängen des Sammelns alter Reklame war das Schild immer mal wieder zu haben, inzwischen wurde es rarer und ist in gutem Zustand nur noch schwer zu finden. Wie die meisten Emailschilder ist es in natura wesentlich „strahlender“ und lebendiger, als auf Papier reproduziert. Es ist in grossen Teilen schabloniert, das faszinierende Relief ist gut sicht- und spürbar.

Der Tobler-Cacao war von den 40er bis 60er Jahren in der Schweiz weit verbreitet, jedes Kind kannte dieses Frühstücksgetränk. Die typische gelbe Packung ist auf dem Schild sehr schön umgesetzt, ebenso die Tasse. Die Farbabstimmung im Gesamten ist nach meiner Meinung absolut perfekt, auch das Braun des Cacaos. Der Gestalter ist leider unbekannt, aber es muss zweifelsfrei ein Profi gewesen sein. – Zwei kleine, niedliche Details: Die Versiegelung des Pakets (oben mittig) und der Berner Bär, der einen Berg besteigt (Mitte-halblinks).

Die Marke Tobler schloss sich 1970 mit Suchard zusammen und 1982 erwarb Klaus Jacobs das Unternehmen, woraus die Jacobs Suchard SA entstand. Den traurigen Abschluss der Übernahmewirren bildete 1990 der Verkauf an den Tabakkonzern Philip Morris. Von der Tobler Fabrik wird heute nur noch das klassische Toblerone-Dreieck hergestellt.
Übrigens hat die Schweizer Schokolade-Industrie den Cacao quasi neu entdeckt. Einer der treibenden Kräfte ist Dieter Meier, auch bekannt als Mitglied des „Yello“-Duos. Er revolutionierte die Schokoladeherstellung (siehe den Link). Für Schokolade-Liebhaber lohnt sich ein Besuch im Laden, Wühre 15, Nähe Storchen, Zürich!

https://www.youtube.com/watch?v=WerqbAol9g0

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Fundort Wohlen 27.10.18

Fundort Wohlen

Wenn sich jeweils am Vorabend einer Börse ein paar Aussteller treffen, um ihre Waren auszuladen und ihre „Ausstellung“ vorzubereiten (um am nächsten Morgen keinen Stress zu haben), beobachtet man mit Argus-Augen, was denn da alles angeboten wird. Und meistens sieht man bereits „Favoriten“, die die Sammlung bereichern könnten.
Am Abend des 27. Oktobers war ich aber gleich ganz sicher, welches Objekt ich mir gönnen werde.
Hier eine kleine Vorschau:
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25. Schweizer Börse (Teil 2)

Wie immer warteten lange vor der Türöffnung Besucher und Händler und baten um Einlass. Leider kann dies jeweils nicht gewährt werden. Dieser relativ sture Öffnungszeitpunkt stösst teilweise auf Unverständnis, hat aber seinen plausiblen Grund:
Ein Teil der Aussteller richten sich bereits am Vorabend ein. Und weil dadurch für sie morgens keine Eile angesagt ist, kommen sie erst auf Punkt 07.30 Uhr. Wenn nun Besucher bereits vorher eingelassen werden, liegen dutzende Artikel unbewacht auf den Tischen und kleinere Artikel könnten schnell und unauffällig den Besitzer wechseln …; nebenbei bemerkt wird das auch auf anderen Börsen und Auktionen so gehandhabt.

Auf dem letzten Bild sind zwei Urgesteine der Emailschilder-Szene. Sie durften (nach höflichen Anfragen) noch Schilder ab den Wänden und Gartenzäunen schrauben! Aber immer noch sind sie auf der Jagd, haben immer noch Spass an der Sache und sind beste Freunde geworden.

Der Termin für nächstes Jahr ist mit dem Saalvermieter bereits festgemacht:
Sonntag, 27. Oktober 2019

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Die 25. Schweizer Börse ohne Ermüdungserscheinungen

Es ist schon wieder vorbei!
Die Vorbereitungszeit zieht sich jeweils dahin, man muss aufpassen, ja nichts zu vergessen, dann ist der da der Tag aller Tage und kaum ist er da, geht letztlich alles viel zu schnell.

Das Fazit ist gut. Viele Aussteller, viele Besucher, viel Handel, viel Tausch.
Und was mich als Organisator am meisten freut ist, dass man auch dieses Jahr wieder viele neue Gesichter sah, denn das ist eines meiner Hauptanliegen einer Börse, denn sonst drehen wir uns mit der Zeit nur noch im Kreis.

Ein paar Bilder, die die Stimmung vielleicht etwas wiedergeben.
Es folgt noch eine zweite Serie.

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ASCHENBECHER 8

Nach einer längeren Pause greife ich wieder einmal dieses Thema auf.
Mit einem Aschenbecher der es mir besonders angetan hat, dem „Affenkasten“.
In unserer Kantonshauptstadt Aarau war diese Beiz (Kneipe) über Jahrzehnte Kult. Bodenständig und mit gutbürgerlicher Küche. Es fanden auch regelmässig Jazz-Konzerte statt. Der Legende nach sollen darin auch Berühmtheiten wie Albert Schweitzer, Gottlieb Duttweiler und diverse Schweizer Bundesräte verkehrt haben. Leider wurde sie 2006 geschlossen, weil der Gebäudeinhaber den Vertrag mit dem Wirt nicht mehr verlängerte. Der Name geht auf die „Brauerei zum Affenkasten“ zurück (1850 gegründet, 1895 von Feldschlösschen übernommen).
Der Aschenbecher ist aus Messing. Der obere Teil lässt sich bewegen, d.h. mit Schwung drehen, man kann damit würfeln. Die Würfel fallen nicht heraus, denn sie sind mit einem Glas geschützt; ein Casino im Kleinen sozusagen.
Der Aschenbecher wurde mit Sicherheit nicht in einer grossen Auflage produziert, denn er kam nur in diesem Lokal zum Einsatz. Dieses Exemplar hat die Zahl 21 eingestanzt. Sicher war er jedoch ein beliebtes „Souvenir“.


Gemütliche Feierabendstimmung auf dem Boulevard vor dem Restaurant Affenkasten vor dem Umbau 2006 (Bild: Toni Widmer)

 

XANTHIA-Ansichten

XANTHIA-Ansichten

Es gibt im französischen den Ausdruck „Déformation professionelle“. Und genau dieser Ausdruck kam mir in den Sinn, als ich nichtsahnend in Südfrankreich nachts auf dem Heimweg war: Ein viereckiges Gebäude, welches im Wasser steht, im Hintergrund der aufgehende Mond. Und da ich meistens einen kleinen Fotoapparat mit mir trage, hielt ich es bildlich fest.
Ich vermute, den meisten von uns wird auf den ersten Blick klar sein, was damit gemeint ist.

Die LAURENS- / XANTHIA-Reihe gehört wohl unbestritten zu den Highlights der alten, orientalisch sagenumwobenen Zigaretten-Reklame. Es gibt davon die rechteckigen und ovalen Varianten.
Bei XANTHIA sind die Varianten ohne und mit umrahmenden Palmen bekannt, wobei die Letzteren im Preis etwas höher angesiedelt sind.
Persönlich stelle ich folgende These auf:
Bei der viereckigen Variante ist die Palmenvariante grafisch gelungener. Sie vermittelt das Gefühl, sich in einer Oase zu befinden, der Tempel ist etwas weniger dominant. Bei der ovalen Version sagt mir die Gestaltung ohne Palmen besser zu. Durch das breite Format erhält der Tempel mehr die „Einsamkeit der versunkenen Stadt“. Mit Palmen scheint es mir etwas gekünstelt, die Palmen auch leicht unpassend ins Bild gesetzt.
(Natürlich kann man auch anderer Meinung sein.)

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WOHLEN / Dottikon 2

Wie bereits beim ersten Bericht erwähnt: Es waren alle zufrieden, hofften, dass diese Börse auch im nächsten Jahr wieder stattfinden wird und vor allem – in diesen Räumlichkeiten! Diese Äusserungen sind für mich eine Bestätigung und Aufforderung; ich werde dem gerne nachkommen.

Hier noch zwei Anmerkungen, die ich mir in all den Jahren verkniff und ich überlegte mir auch jetzt, ob ich das hier schreiben soll? Aber ich tue es nun, weil es ja eher amüsant ist.

– Es kommt vor, selten zwar, dass sich Händler anmelden und dann unentschuldigt nicht erscheinen, der Tisch bleibt jeweils leer. Es folgt auch keine Entschuldigung in der Zeit danach (bei uns sagt man dem «mit dem Düsenjäger durch die Kinderstube»). Vielleicht hofft man, dass ich es übersah oder mindestens, dass ich es einfach vergesse. Und da vor allem diese Leute ihren Obulus immer direkt am Börsen-Tag entrichten, fehlt dann auch die Einnahme (die finanziellen Aufwendungen werden dadurch jedoch nicht kleiner).
– Und dann noch die Trittbrettfahrer. Wir haben beim Parkplatz- und dem wilden -Verkauf eine klare Regelung und doch taucht diese vom Anlass gratis-profitierende Spezies Mensch immer und immer wieder auf. Man läuft im Saal herum mit z.T. recht hochpreisigen Schildern unterm Arm und spekuliert, dass man sie darauf anspricht. Oder man steht mit dem Auto voller Schilder auf dem Parkplatz mit geöffneter Heckklappe und erklärt mir «ich will die Schilder nur zeigen, nicht verkaufen“.

Beides ziemlich seltsam, nicht wahr? Aber was solls, das Positive überwiegt bei Weitem!
Folgend noch ein paar Bilder.

DIE 24. SCHWEIZER BÖRSE, DIE ERSTE IN WOHLEN

Was in Dottikon langsam Routine wurde, erwachte in Wohlen zu neuem Leben und setzte die lange Tradition dieser Börse fort. Es begann damit, dass lange vor der offiziellen Türöffnung für Händler und Earlybirds bereits Freunde der alten Reklame vor der Türe standen und um Einlass baten … man fühlte sich in alte Zeiten versetzt (!!!).

Ab 07.30 füllte sich der Saal langsam mit Schildern, Plakaten, Werbefiguren, Aschern und damit auch mit dem Leben, welches eine Börse ausmacht. Nicht zu vergessen auch mit Besuchern, die wie gewohnt Trauben um jene Aussteller bildeten, die am Auspacken ihrer Schätze waren und sie auf die Tische legten.
Was mich in diesen Momenten besonders rührte, waren die Bemerkungen von Ausstellern, die neuen Räumlichkeiten würden sie stark an die Edenkobener Börse erinnern. Und es dürfte sich tatsächlich um einen Bau aus der ähnlichen Epoche handeln … ich fasste das aber gerne als ein Kompliment auf …

Es war ein Fest! Natürlich sah man viele alte «Hardcore»-Sammler, aber auch ganz neue Gesichter. Die Kaffee-Bar (mit ausgezeichnetem Kaffee und frischen Croissants) wurde rege benutzt, es bildeten sich bisweilen sogar kleine Warteschlangen.
Im Laufe der Ausstellung machte sich eine grosse Zufriedenheit bemerkbar, bei den Besuchern wie auch bei den Verkäufern. Es gab jedoch auch da und dort Kritiken, die eher Anregungen waren, die ich gerne aufnehme und nächstes Jahr in die Ausstellung einfliessen lassen werde. Nächstes Jahr heisst übrigens: 11. November, gleicher Ort, gleiche Zeit.

Ein herzliches Dankeschön an alle die mitmachten, an die Händler und zahlreichen Besucher. Aber ganz besonders an meine Helfer, die mit mir gut gelaunt frühmorgens die Tische stellten und alles einrichteten. Auch an das Kaffee-Team, welches die Bar «im Nebenamt» bediente. Das sind alles uralte, liebe Freundschaften, die ich nicht missen möchte!

Alles ändert sich

1. Stilhaus
Leider scheiterte die Idee des Stilhaus’. Nicht die Idee der Börsen in dieser wunderbaren Location sondern das Gesamtkonzept des Hauses.
Offenbar fand die Kombination von Design, Bauen, Renovieren und Gartenplanung zu wenig Resonanz. Dies bewog die Besitzer des Hauses den grössten Teil an das österreichische XXXLutz-Möbelunternehmen zu vermieten. Eine Weiterführung der Reklame-Börse ist nicht möglich, das Forum wird für anderes permanent gebraucht und – nb. – wäre es mir auch zu unsicher; es war ohnehin jedesmal praktisch ein Neuanfang, weil immer eine andere Person zuständig war.
Hier noch ein Tipp für Design-Interessierte Schnäppchenjäger: Bis Ende Oktober findet im Stilhaus ein Ausverkauf statt mit bis zu 80% reduzierten Preisen!

2. Börse Dottikon jetzt in Wohlen
Letzten November jährte sich die «Börse Dottikon» zum 23. Mal.
Das ist ein lange Zeit, teilweise mit Tiefen, aber mehrheitlich mit Höhen. Anfänglich war es ein Sammlertreffen und nach vielen Gesprächen entstand damals die eigentliche Börse.
Nun, nach über 20 Jahren fragt man sich manchmal, ob es nicht bequemer wäre aufzuhören(?). Es ist ja nicht mit wenig Arbeit verbunden (u.a. briefliche Einladungen, Inserate usw.) und die Unsicherheit der Händlerteilnahme drückt bisweilen auch etwas auf die Motivation.
Und ja, eigentlich wollte ich aufhören, informierte den Saalvermieter dahingehend. Aber ich rechnete nicht mit meinen treuen «Mitstreitern», die mich dazu aufmunterten, die Börse doch weiter zu führen (was mich sehr rührte).
Solche Situationen lösen immer auch eine allgemeine Standortbestimmung aus, in diesem Fall führte sie zu einem leicht attraktiveren Standort.
NEU ist die Börse in der grösseren Nachbargemeinde WOHLEN. Sie findet am Sonntag, 26. November statt, was ein bisschen spät ist, aber es war noch der einzig freie Saal-Termin (nächstes Jahr wird es etwa zwei Wochen früher sein).
Genauere Infos werden noch folgen.

Frankreich.

Ich mag Frankreich, die Landschaft, die kleinen bis mittelgrossen Städte (natürlich auch Paris). Und was ich über alles liebe, sind die Bistros und Cafés, die in der Regel eine ganz eigene Atmosphäre haben. Da trifft man sich entweder frühmorgens zum Espresso oder gegen Mittag zum Apéro, (Letzteres ist bei mir gerne ein Ricard).
Kürzlich war ich wieder in einem solchen Bistro, welches mich schon von aussen geradezu anzog. Ich setzte mich, bestellte den Café und dazu ein Croissant, genoss die Zeit. Dann entdeckte ich an der Bar plötzlich Werbefiguren. Ich fragte, ob ich sie fotografieren dürfe, was natürlich erlaubt wurde, fragte aber bewusst nicht, ob die Figuren zu kaufen sind, denn ich meine, die gehören einfach da hin und machen einen Teil dieses Bistros aus.
Es sind keine Sensationen, aber ich will Euch gerne daran teilhaben lassen.

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STILHAUS IV

Am Samstag, 1. April kommt bereits die vierte Börse im STILHAUS zur Austragung. Speziell ist dabei, dass wir in ihre sogenannten «Bau-Tage» eingegliedert wurden, das ist der grösste Event des Hauses und an diesen Samstagen werden erfahrungsgemäss zwischen 2000 und 3000 Besucher erwartet.
Die Grundidee, unsere kleine Szene einem breiteren Publikum bekannt zu machen, greift immer mehr. Aber natürlich treffen sich auch die eingefleischten Reklamefreunde!
Für all jene, die das noch nicht wissen: Das STILHAUS in Rothrist liegt direkt an der Hauptverkahrsachse der Schweiz, es ist problemlos erreichbar.

Es kommt eine geballte Ladung von alter Reklame auf uns zu

Man kann darüber diskutieren, ob das optimal ist, aber es ist auch immer eine Frage der Verfügbarkeit der Räumlichkeiten. Zudem tun sich nach meiner Auffassung diese Anlässe nur bedingt weh, sie sind zu weit auseinander (leider nicht zeitlich).

SKA – CREDIT SUISSE

Man kann sich darüber streiten, ob ein Emailschild einer Bank begehrenswert ist oder nicht, es wurde von diesen Instituten in den letzten Jahren viel Porzellan zerschlagen, das Image dürfte dadurch auf Jahrzehnte hinaus ernsthaft ramponiert sein.
Trotzdem kaufte ich an der letzten Dottiker Börse dieses Schild der SKA, was soviel heisst, wie „Schweizerische Kreditanstalt“.

Die Geschichte dazu, die werblich eigentlich wichtiger ist als das Schild:
Ende der 60er Jahre wurde in der Schweiz von dieser damals altbackene Bank ein Wettbewerb für Werber und Designer lanciert zur Kreation eines neuen Signets. Fast jeder Grafiker im Lande beteiligte sich daran, denn sie war damals eine der vier schweizerischen Grossbanken*. Der Wettbewerb wurde später in einem Buch gut dokumentiert. Es gewann ein hervorragender Entwurf eines abgewandelten Schweizer Kreuzes (in der Mitte des Schildes).

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In den 70er Jahren wurde das reine Signet zum Erscheinungsbild weiter entwickelt, sprich zum „Corporate Design (CD)“. Der Ausdruck stammt aus Übersee, dem Land mit den unbeschränkten Möglichkeiten, sie waren damals im „Advertising Art“ führend. Zum Signet wurde ein Logo beigefügt und (ganz neu) noch eine im Verhältnis definierte Farbenkombination. Das erste Grossunternehmen der Schweiz, welches ein solches CD konsequent umsetzte, war die Kreditanstalt (SKA). Plötzlich sah man „überall“ diese typische Farbgebung rot-blau-weiss, sicher erinnert sich die Generation ab 40 noch heute an die omnipräsenten rot-weiss-blauen Wollmützen auf unseren Skipisten.

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Es war eine tiefgreifende grafische Revolution zur visuellen Identifikation einer Firma. Heute sind „Corporate-Designs“ weit verbreitet, jede Firma die etwas auf sich hält, lässt sich von einem Profi diese Identität massgeschneidert verpassen (mittlerweile kommt bei den Identities noch ein Claim und/oder Erkennungsmelodie dazu).
Auf einem Emailschild habe ich dieses damalige Design der SKA noch nie angetroffen, es dürfte ein Einzelexemplar sein, komplett schabloniert, tiefes Relief, in makellosem Zustand. Das Trägermaterial ist sehr schwer und so wie es aussieht ist die Wölbung von Hand gehämmert.

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* Heute existieren in der Schweiz nur noch zwei Grossbanken:
– Die UBS, Union de Banques Suisses, hervorgegangen aus der Fusion von 1997 mit der schweiz. Bankgesellschaft und dem Bankverein. Die Leitung der Bank war offenbar massgeblich am Grouning der Swissair schuld, musste 2008 aber selber mit Steuergeldern über 68 Milliarden Franken gerettet werden.
– Die frühere SKA wurde auf Credit Suisse umbenannt (CS), sie schluckte 1993 die schweiz. Volksbank und 1995 die Neue Aargauer Bank.

DIE ZUFÄLLIGE JAGD NACH MAJA

Die Pfade in die Jagdgründe.
Wenn ich jeweils einen Weg über hunderte von Kilometern unter die Räder nehme, um an einer Auktion oder Börse teilzunehmen, ist es mir ebenso wichtig, die vielen sympathischen Sammler zu treffen oder vorab gute Bekannte besuchen zu dürfen … in der Hoffnung, dass sie mich auch gerne empfangen.
Kürzlich war dem wieder so, ich hatte abgemacht in einer mittelgrossen, traditionsreichen Stadt. Und da möchte ich kurz ein Loblied auf die Navi-Technik los werden, die mich jeweils problemlos durch das Strassen-Wirrwarr führt, punktgenau zur eingegeben Adresse. Wie fand ich das früher bloss mit einer Stadt-Karte? Mit Anhalten, mit Rückwegen, Einbahnstrassen, Umleitungen – ich kann mir das gar nicht mehr vorstellen!

Die Wohnung der Träume.
Ich parkierte in einem Stadtquartier, welches im ersten Viertel des letzten Jahrhunderts entstanden sein dürfte, drei- bis vierstöckige Gebäude mit Backsteinfassaden und den damals noch üblichen drei Meter hohen Räumen. Die Wohnung war sehr geschmackvoll renoviert und eingerichtet, gekonnt modern mit alt kombiniert. Und die weissen Wände waren mit Emailschildern wunderbar geschmückt, mit Schildern, bei deren Anblick mir das Wasser im Munde zusammen lief – und sie sind so präsentiert, wie ich es liebe, nicht überladen, mit viel Raum.
Natürlich hatten die Bewohner in einer Abstellkammer auch ein kleines „Verkaufslager“, welches ich gespannt durchblätterte. An einer Wand lehnten etwa ein halbes Dutzend grossformatige Email- und Blechschilder. Schon auf den ersten Blick erspähte mein geübtes Auge ein Exemplar durchblitzen, welches zu meinen Träumschildern zählt; ich berichtete hier bereits einmal über eines, aber nur spasseshalber *.

Der ewig ökonomische Aspekt.
Wie bei den meisten Sammlern ist bei mir die finanzielle Lage permanent angespannt, oder gar ausgeschöpft. Ich fragte aber trotzdem schüchtern, ob ich das Exemplar freilegen dürfe, einfach um es anzuschauen, man sieht so eines nämlich nicht alle Tage. Da stand es nun, ich streichelte das tiefe Relief und wir genossen den Anblick, so wie andere ein Fernsehprogramm schauen. Man liess mich dann alleine in meiner Welt der Träume und die Gedanken in meinem Kopf überschlugen sich. Irgendwann musste ich jedoch zurück in die Wirklichkeit und ich erdreistete mich, die Frage zu stellen, wo denn das Schild preislich anzusiedeln sei?

Die Freude über ein neues Schild.
Nun, um die Sache etwas abzukürzen, wir verhandelten relativ kurz und freundschaftlich, ein Schild wurde noch an Zahlung genommen, beide waren einverstanden, Handschlag! Wir besuchten danach ein italienisches Restaurant und ich wählte ein günstiges, aber hausgemachtes „Tortellini alla panna“, (weil ich ja nun sparen muss … smile), es schmeckte mir vorzüglich. Frisch gestärkt, war dann der Transport des schweren Dings über die Treppen auch kein Problem mehr.

Allgemeines über MAJA.
Die Gestaltung von Ludwig Kübler ist für mich sehr anmutig, sie sagt mir mehr zu, als die gleichaltrigen, naiven Motive (um 1900). Die bläulichen Farben sind nicht schreiend und sehr schön aufeinander abgestimmt, und voll erhalten. Alles ist schabloniert. Stellenweise ist das Schild restauriert, wie alle fünf bis sechs bekannten Exemplare (mit einer Ausnahme). Die Wölbung ist extrem tief, mit leicht auslaufendem Rand. Ca. 80 x 125 cm. Siehe auch Maurer-Katalog, Seite 14; Dorotheum 2. November 1994, Pos. 533; Zacke Auktion 18. Juni 1996, Seite 57.

* http://www.schilderjagd.de/fellbach-4-spaetlese/#comments

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23. DOTTIKON II

Beginnen wir mit dem Kleinen:
Natürlich ist die Börse Dottikon nicht vergleichbar mit derjenigen von Edenkoben, sie ist um etliches kleiner, aber dadurch vielleicht ein wenig herzlicher, persönlicher. Seit Jahren trifft sich hier ein Stamm von Händlern und Sammlern, wobei die Ersteren ohnehin alle auch Sammler sind.
Für mich als Organisator ist sehr wichtig, dass auch kleinere Dinge angeboten werden, denn es kommen auch Besucher, die nicht mehrere hundert Franken ausgeben wollen. Und solche Dinge hat es in grosser Anzahl. Reklame-Kartons, alte Briefköpfe, Dosen, Aschenbecher, Display und Schilder im „bezahlbaren“ Bereich.
Der Hammer diesbezüglich waren dieses Jahr (in meinen Augen) ein paar Schokolade-Kleinigkeiten aus dem Hause Suchard. Die beiden Schachteln mit aufklappbarem Deckel sind für Präsentationszwecke eines Aussendienstmitarbeiters. Die Schokolädchen sind nicht echt, sehen aber aus zum Dreinbeissen, so verführerisch frisch wie anno dazumal.

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23. DOTTIKON

Zusammenfassend und auf einen Kurznenner gebracht:
Es war gut, – mit einem Wermutstropfen.
In Sachen Angebote war es ein Rekordjahr. So viele Tische und so viel Ware waren es noch nie. Die Besucher strömten ab 7.30 Uhr hinauf in den ersten Stock, wo die Aussteller teilweise noch immer am Bestücken der Ausstellungsflächen waren. Jetzt wurde wieder gekauft, getauscht, verkauft „ohne Ende“ und viele Objekte wurden, kaum waren sie auf den Tischen, von den neuen Besitzern glücklich wieder hinab in ihr Auto transportiert, – um wieder auf ein neues Stöbern herauf zu kommen. Die ganze Reklameschweiz war unter sich, aber auch einige aus dem nahen (und fernen: Belgien!) Ausland traf sich wie alle Jahre im November mitten in der Schweiz. In dieser Zeit ist der Organisator jeweils sehr sehr glücklich, es sind ja die Früchte seiner Arbeit, denn von alleine passiert so etwas nicht.
Leider wurde dieser Organisator eine Woche (!) vor der Börse mit einer unliebsamen Überraschung konfrontiert: Parkplatzverkauf vom Hotelier untersagt! Sie hätten an diesem Sonntag viele andere Gäste und bräuchten alle Parkplätze. Ich versuchte, alle regelmässigen Kofferraumhändler zu erreichen, was nicht einfach war, weil nicht alle eMail-Adressen vorhanden sind und telefonisch weiss man ja, wie schwierig das heute ist. Enttäuschungen waren deshalb vorprogrammiert. Die meisten zeigten Verständnis, da man auf den Bahnhofplatz ausweichen konnte, aber manche Kommentare waren nicht sehr „erbauend“, wofür ich umgekehrt auch ein gewisses Verständnis hatte.
Nach 12 Uhr mittags (High Noon … smile), nahm das wilde Treiben langsam ab und die „Belegschaft“ ass dann traditionsgemass miteinander am langen Tisch zu Mittag. Da werden jeweils die ersten Résumées gezogen, die zum überwiegenden Teil positiv ausfielen.
Danach folgte die ruhigere Zeit, da kommen jeweils die gemässigteren Besucher, die man nicht so kennt, bei denen sich der Virus der alten Reklame zuerst festsetzen muss. Da hat man die Musse, eingehendere Gespräche mit ihnen führen und natürlich werden auch „unter uns“ die neuesten Neuigkeiten ausgetauscht.

Berichte mit Bildern folgen, – – – vorab:
Dieses Kleinod wurde in Dottikon gesichtet …

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DOTTIKON die 23.

Bereits kommt die Dottiker Börse zur 23. Austragung!
Es ist damit eine der ältesten der noch existierenden Börsen für „Alte Reklame“.
Für viele deutsche Besucher ist es aber immer noch so eine Art Geheimtipp, findet man in Dottikon doch regelmässig bis dato unbekannte Schilder, die irgendwo in den Alpen aufgetaucht sind.
Die Atmosphäre ist einmalig, man führt bei einem Kaffee oder Bier „Fachgespräche“, oder isst zusammen zu Mittag.
Wenn jemand am Vorabend eintreffen will (ohne Handel, aber gemeinsames Nachtessen), kann sich im Hotel Bahnhof zu günstigen Konditionen ein Zimmer reservieren: Familie Schmid, Telefon 0041 56 624 1066.
Wir freuen uns auf viele Besucher!

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Nun wird aber übertrieben (?)

https://www.ricardo.ch/kaufen/sammeln-und-seltenes/reklame-und-werbung/schilder/emailschilder/emailschild-suchard-velma-schokolade/v/an864353442/

 

Schweizer Schokoladeschilder sind in der Regel teuer. Nicht nur die grafischen Schilder, auch diejenigen mit auschliesslich Schrift haben kräftig angezogen.
Mir scheint, dass man nun aber übertreibt. Das auf RICARDO angebotene VELMA, nicht in einem perfekten Zustand, hat ein Limit von 3456 Franken und einen Sofort-kaufen von 7850!
Was meint die Gemeinde?

Fundgrube Edenkoben

Die Franzosen gestalteten ihre Bierschilder ziemlich unterschiedlich zu den Deutschen oder den Schweizern. Im Gegensatz zu unseren Motiven, die in der Regel sehr bieder ausfielen, waren die französischen vielfach enthusiastisch, in der Aussage: „Seht her, unser Bier ist das Beste!“. Analog zur „Grande Nation“ haben sie auch entsprechende Formate, die viel Platz beanspruchen.
Zwei typische Beispiele dazu sind das ARDENNAISE (welches seltener auch die Bezeichung SEDAN aufweist) und das CHAMPIGNEULLES. Das erstere ist schon sehr lange in der Sammlung, aber der Traum war schon immer das Pendant dazu, welches ich nun endlich in Edenkoben fand (wichtig war mir dabei, es in natura zu sehen und auch den Transport selber übernehmen zu können).
Das Motiv zeigt einen Champion als Löwenbändiger. Der Lorbeerkranz weist auf das römische Reich, bei dem damals in den Arenen die menschenverachtenden Löwenkämpfe stattfanden. Es könnte jedoch auch die griechische Mythologie gemeint sein. Herkules und Amor sind beide im Zusammenhang als Löwenbändiger erwähnt. Vielleicht sollte jedoch nur der Homo sapiens dargestellt werden, der den König des Tierreiches besiegt.
Diese Schilder sind oft partiell ausgebleicht, siehe z.B. das Champigneulles im Maurer-Katalog. Aber dieses ist farblich einwandfrei, die Abbildung ist im Gelb leicht überzeichnet, in natura ist der Hautton natürlicher.

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EDENKOBEN DIE 13. /3

Was auch wichtig ist: Literatur, und davon hatte es reichlich, u.a. einen kompletten Satz Micky-Waue-Kataloge, für Einsteiger ein Fundus von Informationen und ein informativer Querschnitt der Reklamewelt fast von Anfang an!

Für Wolfgang ist die Dreizehnte Auflage von Edenkoben Geschichte. Er hat es mit seiner Familie und dem ganzen Team wieder geschafft, uns zwei tolle Tage zu bescheren. Herzlichen Dank an alle für die Organisation!

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Edenkoben 2

EDENKOBEN DIE 13. /2

Auch wenn Unkenrufe immer wieder behaupten, Reklame-Börsen und andere -Treffen seien tot: Es ist schlicht und einfach nicht wahr!
Am Sonntagmorgen bildet sich jeweils vor dem Hintereingang bereits ab 7 Uhr eine stattliche Menschentraube von Earlybirds. Es werden dabei bereits vorsichtig die ersten Kisten durchgeblättert und Kofferräume bewundert. Und alle warten, bis die Kirchenglocke acht Mal schlägt. Dann ist Arbeit angesagt und es ist immer wieder erstaunlich, wieviel Ware in den Saal hinauf transportiert wird. Bewundernswert sind vor allem jene Händler, die dutzende von niedlichen Dingen ausstellen, die in der Regel für kleines Geld zu haben sind: Dosen, Aschenbecher, Zahlteller, Figuren und vieles mehr. – Um zehn Uhr folgt dann nochmals eine Menge Leute (mit normalem Eintritt von 5 Euro, was eher wenig ist) und dann wird gehandelt, verhandelt, getauscht, fachgesimpelt, verkauft, gekauft.

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EDENKOBEN DIE 13.

Dass die „13“ nicht immer Unglück bringt, zeigte einmal mehr die 13. Börse von Edenkoben. Laut Veranstalter hatte er noch nie soviel Tische vermietet wie heuer. Gratulation! Es ist wohl die grösste Veranstaltung für uns Freunde (und Freundinnen) der alten Reklame und sie ist aus der Szene nicht mehr wegzudenken. Ebay in Ehren, aber der unmittelbare Kontakt zu anderen Sammlern, die Gespräche, das Fühlen der Schilder … das ist durch nichts zu ersetzen.
Ganz wunderbar ist jeweils der Samstagnachmittag, wo sich erst etwa ein Drittel der Aussteller trifft. Da hat man „ewig“ Zeit sich einzurichten und natürlich kann man auch schon mal die Fühler zu interessanten Objekten ausfahren. Persönlich war ich dieses Jahr mein Geld schon an diesem Nachmittag los. Einerseits zahlt man dafür in diesen Situationen vielleicht etwas mehr, aber andererseits ist man auch sicher, es wirklich zu bekommen.
Am Sonntagmorgen fährt dann der Trouble total ab, wenn die Tür wie jedes Jahr pünktlich um acht Uhr geöffnet wird. Da wird unendlich viel Metall angeschleppt und man fragt sich, woher alle diese Sammler und Händler diese Ware wieder aufgetrieben haben? In diesen Minuten ist echt Stress angesagt (aber alles positiv), denn niemand will etwas verpassen und viele entdecken schon lange gesuchte Objekte. Und gleich beginnt die Evaluation, welches Stück man denn nun prioritär behandeln soll?

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Werbebotschaften alter Reklame II

Mit Erlaubis von Harald (Emir) darf ich noch zusätzliche textliche Werbung zeigen. Ist ja seine Idee.
Aus meiner Sicht ist es sehr interessant, was meine Kollegen der Frühzeit schrieben.
«Für alle Wäsche» sagt wirklich alles. Mit «modernstes Waschmittel» sagt Ozonil immerhin, dass man mit dem Kauf zu den modernen Menschen gehörte. Beim Chlorodont spielt natürlich auch die Dame der arrivierten Gesellschaft eine Rolle. «Eiskalt(-es)» Cocoa-Cola war zu jener Zeit noch längstens nicht in jedem Haushalt üblich. Und Maggi war offenbar schon sehr schnell «altbewährt». Die Weber-Zigarren sind keine Halsrechen sondern «fein und mild», ein überzeugendes Argument.
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Vaterländische Versicherung

Zugegeben, es ist kein Motiv von «Weltruf», welches wilde Begehrlichkeiten von Sammlern hervorruft. Trotzdem fiel es mir schon ein paarmal im Internet auf, obwohl ich keine Versicherungsschildern sammle. Da wird für eine – welch hehre Bezeichnung – Vaterländische Volksversicherung geworben und zwar für alle Stufen des Lebens. Zudem liest man, dass der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit besteht, d.h. auf dem eigentlich alle Versicherungen und Krankenkassen aufgebaut sein müssten. Heute sind sie, nebenbei bemerkt, nur noch ein riesiges Geschäft.
Für den Gestalter stellte sich die Frage, wie man eine derartige Aussage darstellt? Er löste die Aufgabe mit Bravour! Abgebildet sind drei Generationen männlichen Geschlechts, ein Junge, ein Mann mittleren Alters und ein Greis. Sie sind quasi geschützt in einem Kreis, der wohl auch die Gegenseitigkeit symbolisiert. Die Köpfe sind auf das wenigste abstrahiert, diagonal in einen weissen und schwarzen Hintergrund gesetzt. Die Altersstufen sind vollständig und plakativ auf den ersten Blick erkennbar, eine grafisch absolute Meisterleistung – und dies war der eigentliche Grund für den Erwerb.

Ausschnitt

Gesamt

HISTORISCHE REKLAME Stilhaus 5. März 2016 / III

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Diese beiden französischen Damen begrüssten und verabschiedeten alle unsere Besucher.
Das Mutzig ist eines der seltensten französischen Bierschilder, die Damen sind meistens etwas verbleicht, aber diese hier sind in voller Farbkraft erhalten geblieben! Höhe etwa 150cm.

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Anmerkung.
Ich danke allen Sammler-/Händler-Kollegen fürs unentwegte Mitmachen und Mithelfen. Wir sind mit dieser Börse ja ein wenig Pioniere, denn wie sich diese Idee weiter entwickelt, wissen wir nicht so genau, es ist spannend, wobei von der ersten bis zu dritten Austragung von Mal zu Mal ein klarer Aufwärtstrend zu beobachten ist.

 

Stilhaus 5. März 2016 / I

HISTORISCHE REKLAME
Stilhaus 5. März 2016 / I

Die Börse ist zwar immer noch nicht sehr gross, aber die besten (Sammler-)Händler mit guten Schildern – aber auch solche mit nettem Reklame-Krimskrams – waren vollzählig anwesend.
Und, die Ausstellung war noch nie so gut besucht wie dieses Mal! So zwischen 10 und 12 Uhr hatte es richtig viele Leute und es wurde rege verkauft, gekauft und getauscht. Aber das wirklich absolut Positive war, dass die Idee der Öffnung des Sammlerkreises langsam greift. Am Nachmittag kamen immer wieder und regelmässig Leute, deren Gesichter uns alten Hasen völlig unbekannt waren! Natürlich kaufen solche nicht gleich Schilder im 4- oder 5stelligen Bereich, aber vielleicht finden sie mit einem kleinen Artikel den Einstieg in die Materie. Bei vielen macht man auch die Feststellung, dass sie von diesen Schildern schon gehört oder gelesen haben, aber in natura noch keines live sahen … und sie sind in der Regel überrascht, wie die anders wirken, als gedruckt in einer Zeitschrift.

Manchmal brauchen neue Wege mitunter etwas Zeit zum sich entwickeln.
Folgend ein paar Impressionen der Börse (in drei Schritten)

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Neue Zürcher Weihnachts-Brocante

Seit fast 40 Jahren fand sie jährlich statt, die Zürcher Weihnachts- und Sammler-Brocante. Früher war sie in alten Hallen domiliziert und es traf sich dort jeweils «halb Europa». Auch die Schilder-Szene war damals immer gut vertreten, weil es noch ausgiebige Jagdgründe waren.
Wie in Städten mit grossstadt-Anspruch wurden die alten Hallen jedoch abgerissen, das Land war zu wertvoll und auf der gegenüberliegenden Strassenseite entstand eine neue Halle. «Steel And Glass» sang einmal John Lennon, zwar nicht für dieses Gebäude, hätte aber sein können.
In den Anfangszeiten waren darin acht (!) Hallen durch die Brocante besetzt, d.h. vier Stockwerke à zwei Hallen. Die Tisch-Meterpreise wurden jedoch massiv erhöht, das Parkhaus war – wie in Zürich üblich – enorm teuer und ein dummes Einrichtkonzept schrieb den Ausstellern vor, wann sie genau einrichten durften. Wohl fühlte sich darin niemand, die Aussteller schon gar nicht, aber auch die Besucher. Und so bröckelte die Ausstellung von Jahr zu Jahr, bis im Jahr 2014 nur noch eine und eine halbe Halle besetzt waren. Und letztes Jahr wurde die altehrwürdige Zürcher Weihnachts-Ausstellung zu Grabe getragen.

Nun haben aber initiative Leute etwas Neues auf die Beine gestellt, was mich sehr freut. Neu findet die Ausstellung in einer Maag-Halle statt, sie liegt in einem alten Industrie-Quartier Zürichs, wo sich auch das Steinfels-Areal befindet.
So wie es aussieht, ist darin die Zeitschrift SAMMELN involviert und ich möchte Euch das Inserat dazu zeigen.

IMGbörsez

NESTLÉ-MUSEUM

Es gibt Firmen, die scheren sich einen Deut um ihre Vergangenheit. Und es gibt solche, die ihre Geschichte pflegen und gerne auf ihre Wurzeln zurück blicken.
Vermutlich wurden bei den Ersteren die obersten Etagen mit der Zeit durch ein reines Renditedenken abgelöst, sogenannte CEOs (Chief Executive Officer) und PMs (Productmanager) übernahmen das Zepter. Bei den Zweiterwähnten wird, wo möglich, immer noch die Kultur des Patrons gelebt. Die Identifizierung mit dem Unternehmen – und auch die Loyalität – ist da wahrscheinlich um Einiges höher gewichtet.
Ein Paradebeispiel für traditionelles Denken ist Nestlé in Vevey, am Genfersee. Sie feiern dieses Jahr ihr 150jähriges Bestehen und zu diesem Anlass wird auch das «Nest», ein grosszügiges Museum eröffnet. Ich wette, dass da auch alte Werbung, u.a. Emailschilder, ausgestellt werden.

https://www.nestle.ch/de/nestleschweiz

«Schweiz am Sonntag» 17. Januar 2016 (auf den Link klicken, dann wirds lesbar)

http://www.bilder-hochladen.net/files/big/kp1v-e2-e272.jpg

SaS Nestlé

IM AUTO ÜBERS LAND 3 (frei nach Erich Kästner, Schluss)

Marcel John hat auch ein vielseitiges Angebot in Sachen älteren Transportmitteln.
Ist das «Ice-Cream»-Motorrad nicht der Hammer? It’s like a sunny afternoon in the central-park!
Als Junge hätte ich immer gerne einen Auto-Scooter gehabt, – der hier wäre, wenn er etwas restauriert wird, im Wohnzimmer ein Traum! Natürlich braucht man auch den grosszügigen Platz dazu.
Das originelle Motobécane-Schild könnte Werbung sein für die guten alten Velo-Solex.
Dann das Dapol-Blech, ich sah das zum erstenmal live, der Indianer ist ein Gedicht, sehr sehr schön!

Und zu guter Letzt trifft man an solchen Orten immer auch alte Freunde. Bei einem Glühwein tauscht man die neuesten Neuigkeiten aus, … was war in Friedrichsdorf?, usw. … es war ein geglückter Nachmittag, danke Marcel, danke Alex, danke Sergio!
Hier nochmals die Mobiltelefonnummer von Marcel John: 079 298 53 19 (international 0041 79 298 53 19).

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IM AUTO ÜBERS LAND 2 (frei nach Erich Kästner)

Der erste Teil war etwas dosen-lastig, aber Dosen sind auch ein interessantes Sammelgebiet. Sie werden meines Wissens schon länger gesammelt, als Schilder.
Auf dem ganzen Gelände gibts immer wieder etwas zu entdecken, man muss zwei- oder dreimal eine Runde drehen. Für Käufer gab es in der geheizten Garage gratis Glühwein mit Kuchen. Nichtkäufer bezahlten dafür, was ihnen richtig erschien … eine Vertrauens-Einstellung der Familie John, welches nicht enttäuscht wird.

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IM AUTO ÜBERS LAND 1(frei nach Erich Kästner)

Da fährt man nichts Böses ahnend durch die Landschaft, genauer durch das Aargauer Fricktal … man wählt nicht immer die schnelle Autobahn, weil es da je länger je mehr nur noch Schallschutzwände zu bewundern gibt. Dadurch geht alles ein wenig bedächtiger, manchmal – ehrlicherweise – auch mühsamer, wenn vorne ein LKW langsamer als die erlaubte Geschwindigkeit vor sich hin donnert. Aber da das Wetter auch noch mitmacht, kann man das trotzdem richtig geniessen, man muss sich ja nicht immer beeilen, vor allem an einem Samstag nicht.

Doch ! ! ! – Was erblickt mein geübtes Auge am rechten Strassenrand? Doch wieder Stress! Da liegen und stehen Schilder, alte Benzin- und Oelreklame. Natürlich kann ich nicht abrupt abbremsen, hinter mir folgen noch Autos, für die das alte «Gerümpel» nicht so wichtig ist. 100 Meter weiter vorne kann ich aber (endlich) bremsen und parkieren. Schnellen Schrittes spaziere ich zurück und erlebe Überraschendes!

Der Besitzer und Händler des Sammelsuriums heisst Marcel John. Er handelt mit solchen Dingen offenbar schon seit «Urzeiten», was ich nicht wusste, aber er war schon öfters an der Börse in Dottikon.
Falls Ihr mit ihm Kontakt aufnehmen wollt: Die Öffnungszeiten sind unregelmässig, da er viel unterwegs ist und man ruft vor einem Besuch vielleicht besser an. Er gibt auch gerne Auskunft, wenn man etwas Spezielles sucht, denn er hat nicht nur ein riesiges Lager sondern weiss auch, wo was zu finden ist. Telefon Mobil: 0041 79 298 53 19.
Mit Erlaubnis von Marcel machte ich ein paar Bilder, ich wünsche Euch viel Spass. Da es viele Bilder sind, folgt noch ein zweiter und dritter Teil.

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Waadtländerhalle Olten 3

Das Bild mit zwei absoluten Seltenheiten: Brauerei Davos und das Warteck-Bier mit der Fabrik-Silhouette des Backsteingebäudes. Links das Baselbieter «Ziegelbräu» mit dem roten Baslerstab und dem Ziegel in der Mitte. Das Schild mit dem Zwerg kommt aus der Innerschweiz, Baar, Kanton Zug.
Wer von uns möchte sich da nicht gleich hinsetzen und ein Bier geniessen?

27. Ansicht innen

Hier wird die Atmospähre des Lokals gut eingefangen.
Halblinks die zwei grafisch sehr gut gestalteten Gurten und Felsenau. In der Mitte das blaue Warteck, welches in gutem Zustand kaum mehr zu finden ist. Und ganz rechts das Löwengarten (siehe ein früherer Bericht davon).

Athmosphäre

Das einzige nicht-schweizerische Bier hängt in der Keller-Bar.
Moretti, das Bier aus dem Friaul mit dem Herrn der sein Sonntagsbier geniesst, aaaahh, der erste Schluck ist immer der beste!

moretti