Als gäbe es in diesem Lande nichts anderes zu tun als sich nun die Sammler, die jahrelang Kulturgut gehütet und gepflegt haben, vorzunehmen und ein neues Gesetz zu entwerfen. Wenn es hart kommt muss jeder Sammler laut Gesetz nachweisen können wo sich sein „altes Schild“ in den letzten 20 Jahren befunden hat. Sollte dies nicht möglich sein, hat man lt. neuem Gesetz illegales Kulturgut in der Sammlung. Ebenfalls dürfen auch keine Objekte mehr aus dem Ausland eingeführt werden ohne einen Legalitätsnachweis. Bürokratie + ad absurdum gepaart mit langer Weile im Amt ?
Ein sensationelles Einzelstück aus dem Varieté- und Revuetheater Scala in Berlin. Ein Werbe- Glasplakat für den weltberühmten Clown Grock, signiert vom Plakat- und Grafikkünstler Gerhard Polzin.
Grock Der Meister des Humors, Deutschland
Grock der legendäre Clown, der mit bürgerlichen Name Charles Adrien Wettach hieß und in der Schweiz geboren wurde, war der faszinierendste und berühmteste Varietékünstler von 1900- 1955.
Er war nicht nur ein Multitalent der Akrobatik und der instrumentalen Musik , sondern auch ein grandioser Komiker und Architekt, er stand mit Charlie Chaplin auf einer Stufe und begeisterte alle Bevölkerungsschichten und Generationen. Nach seinen Erfolgen auf der ganzen Welt mit einem Millionen Publikum in Theatern und Musik Hallen, erbaute er in Italien die stilistische Villa Grock nach seinen Vorstellungen. Sein gesamter Nachlas befindet sich heute in einer der größten privaten Sammlung zum Thema Zirkus und Varieté und wird auf weltweiten Ausstellungen im Roncallis Circusmuseum präsentiert.
Weltweit gibt es Galerien und Museen, die ausschließlich zum Thema Grock ausstellen. So ist die Villa Grock in Imperia eine Pilgerstätte für Grockfans aus der ganzen Welt.
Ab 1931 trat er zusammen mit Max van Embden in dem einst prunkvollsten Varieté- Theater , der Berliner Scala, des damaligen Deutschen Reich auf. Der Standort und das Gebäude wurden 1943 durch den Krieg zerstört. Heute befindet sich an der Stelle des Saals ein Parkplatz.
Wie ein Wunder hat das große Glasreklameplakat von Grock des Berliner Künstlers Polzin, die kriegerisch wütenden Zerstörungen überstanden. Die überlieferten Vermutungen besagen, dass Gerhard Polzin sein Meisterstück vor der großen Luft- Angriffswelle aus dem Gebäude geborgen hat und in seiner Werkstatt schützend aufbewahrte. Das Schild wurde mit anderen Glasschildern von Gerhard Polzin vor wenigen Monaten im ehemaligen Atelier geborgen. Die Firma war nach Polzins ableben, über Generationen eine Werbeanstalt für Lichtwerbung in Berlin.
Interessanter Bericht zur Scala aus dem Berlin der 20er-30er Jahre:
Gerhard Polzin der im Stadtbezirk Kreuzberg, damals mit S. 59 bezeichnet wirkte, war vor allem durch seine politischen Plakate und Arbeiten in der Weimarer Republik und im ersten Weltkrieg bekannt. Seine Plakate mit Darstellungen von Vorgängen und dazu formulierten Ausrufetexten, ja fast schon Sprechblasen, entsprach stilistisch bereits nach 1910 der später aufkommenden Comickunst. Es existieren bedeutende Werke, die heute Höchstpreise auf weltweiten Auktionen erreichen.
Bei dem Glasschild handelt es sich nicht nur um ein klassisches historisches Reklameobjekt, sondern um ein museales Einzelstück zur Deutschen-, Schweizer- Berliner- und Internationaler, Zirkus- und Theater Geschichte vom grössten Clown des 20. Jahrhundert, Grock, von besonderer Bedeutung und hohem Wert.
Signatur: Gerhard Polzin
Der Entwurf entspricht genau dem Wesen des Clowns Grock , er war spontan, lustig, impulsiv, draufgängerisch ,schlitz- und spitzohrig. Man beachte des linke Ohr. Augen, Nase, Stirn und Mund wurden von Polzin professionell figürlich Charakter bezogen, umgesetzt. Grock tritt aus dem Hintergrund , unter den Varietésternen des Zirkuszelts hervor, hebt den Zeigefinger, schwingt ihn hin und her und wie man nur an seinen Mundbewegung erahnen kann, gibt er seinen berühmtesten Ausruf „Nit möööööglich!“ von sich. Hier steht ein ganz besonderes historisches Kunst- und Sammlerstück sowie Zeitdokument zum Verkauf.
Einzig bekanntes Glasschild/ Hinterglasmalerei, Lithographie und Golddruck/ Deutschland um 1930/ Signiert Gerhard Polzin/ 57 cm x 83 cm im großen originalen Stuckrahmen mit Holzrückwand/ Zustand 1-, minimale Farbschwindrisse am Rand und im Kragen, die gleich kurz nach der Herstellung bei Glasschildern auftreten (1930) , unauffällige Bestoßungen am Rahmen, bitte besichtigen/ Nur Abholung möglich/ unrestauriert
Verkauft
Sie erhalten Sie zu diesem Objekt eine schriftliche Echtheitsbestätigung zur Herstellung und Herkunftsbescheinigung aus dem Künstler Nachlas.