Jagterfolg in Baden, Supertöpfe von Landfried Heidelberg

Es war vor etwa 4 Wochen, als ich wieder mal auf der „ Jagt“ ein Gebäude entdeckte in der sich wohl in vergangenen Zeiten ein alter Laden befand. Auf mein Nachfragen hin nach alten Schildern bat man mich herein, von einem Bleyle Schild wurde erzählt, welches wohl allerdings schon einmal den Weg zur Müllkippe gefunden hatte. Bereits im Hof entdeckte ich einen alten Kaffeesack, der jedoch noch einen Zweck erfüllte. Ein älteres Ehepaar bat mich herein um über vergangene Zeiten zu erzählen. Beide Herrschaften im Alter zwischen 85 und 90 Jahren. Man zeigte mir alte Kaffemühlen, Blechdosen aus den 60ern und alte Zinnteller, die mein Herz allerdings wenig erfreuten. Nach einiger Zeit sprach der Ladenbesitzer von alten Pötten, wo früher Kautabak „feilgehalten“ wurde. Ich dachte sofort an „ Grimm & Triepel“ oder ähnliches. Nachdem ich das Vertrauen dieser netten, alten Menschen erworben hatte, durfte ich die Stücke anschauen. Die Töpfe standen im ersten Stock, der nur über ein steile Treppe erreichbar bar. Diese Treppe war für die Herrschaften eine echte Herausforderung. Zusammen mit der Hausbesitzerin durfte ich mit in die „höheren Gefilde“. Angekommen, blieb mir fast das Herz stehen. Stehen da auf dem Schrank drei Tabaktöpfe der Fa. Landfried in Heidelberg. Einer jedoch einfarbig und ohne Deckel.t_1.jpg

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Kleine Vorgeschichte: Vor etwa 10 Jahren entdeckte ich in einem Museum im Elsaß solch einen farbigen Topf mit dem Raben. Seit dieser Zeit jage ich diesem Top hinterher. Einfarbig und ohne Deckel habe ich es auch geschafft welche zu finden, aber in dieser Ausführung, keine Chance.t_2.jpg

Da standen Sie also vor mir, die Objekte meiner langjährigen Begierde. Von dem zweiten Topf mit dem Engel hatte ich schon von einem Freund gehört, jedoch noch nicht „in echt“ gesehen. Ich schaute die Töpfe an und stellte keinerlei Gebrauchsspuren fest, alle also perfekt. Nachdem ich nach einiger Zeit wieder einen Satz ohne zu stottern sprechen konnte, wurde klar- das wird schwer. Zu groß waren die Erinnerung der Leute an Ihren Laden im Zusammenhang mit den Töpfen. Nachdem ich die Töpfe unbeschädigt ins Wohnzimmer gebracht hatte, ging ich über zum ersten Kaufversuch…. Erst sagte ich, ich würde viel Geld für die beiden Töpfe zahlen (den dritten habe ich gleich ausgeklammert- weil ich diesen schon habe, allerdings auch ohne Deckel. Dann wollte ich gerne einen, aufgrund der Erinnerungen bei den Besitzern belassen). Die Frage der Leute war, was ist den viel Geld? Ich bot gleich einen anständigen Betrag, höher als den Betrag was die meisten „ normalen“ Kautapaktöpfe kosten, wahrscheinlich zu viel.Trotz langem Reden und Sympathie merkte ich, heute bekomme ich die Stücke nicht. Man wollte erst noch die Kinder fragen …. Wenige Tage später rief ich wieder an und erhöhte mein Gebot um einiges. Wohlwollend nahm man die Zahl entgegen, ich bekam die Auskunft. Wir melden uns….. Der einzige, der sich aber immer wieder meldete, war ich.Nachdem ich diese Woche super drauf war, beschloss ich die Sache erneut in Angriff zu nehmen. Ich bekam vom alten Ladenbesitzer die Nummer der Tochter mit der ich einen Termin vereinbaren sollte. Voller Optimismus rief ich bei ihr an. Dies tat ich dann gestern Abend, man hatte wohl recherchiert und inzwischen wusste man wohl, dass dir Töpfe so komplett sehr selten sind, jedoch mein Angebot seriös war. Jedoch sollte zu dem Termin noch jemand dabei sein, wenn das Geschäft über die Bühne ging. Immerhin waren die beiden Herrschaften schon stattlichen Alters. Heute dann, der nächste „Vor Ort“ Termin . Die Nichte war anwesend und führte das Verkaufsgespräch. Nach wenigen Sätzen war man sich einig. Glücklich fuhr ich mit meinen beiden Töpfen von dannen und bin nun richtig happy, dass ich es geschafft habe, diese beiden Teile zu ergattern. Und die Moral von der Geschicht? Nach Reklame fragen, schadet nicht!t_3.jpg

14 Gedanken zu „Jagterfolg in Baden, Supertöpfe von Landfried Heidelberg

  1. www.email-schild.ch

    hallo
    bei uns in der schweiz gibts das net….kenne dies auf jedenfall nicht in diesem sinne…und auch zu den pötten keine beziehung…aber der mit dem raben…..absolut tolles stück…sprachlos …oder frei nach edgar allen poe…
    sprach der rabe ( namens mätu ) vor neid nimmermehr
    gruess mätu

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  2. hofnar

    moin wolfgang!

    glückwunsch zu den tollen „urnen“ ;- )
    der rabe is wirklich nen‘ knaller,noch nie gesehen.
    was den anner pott nicht schlecht machen soll.
    die griffe sind auch ne schau.
    schöne story, so muss das sein.

    was sich für mich immer wieder bewahrheitet:
    – als sammler muss man geduld + ausdauer haben
    – oberwichtig! : verkäufer + käufer müssen zufrieden sein .

    viel freude mit der beute + schön gruss
    hofnar (ex priemer)

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  3. mijomueller

    @mätu: auch in der schweiz gab es kautabaktöpfe, ich hatte mal einen sehr sehr schlichten topf von iener firma in rheinfelden, namen weis ich nciht mehr…. der hat einen schweinepreis gebracht und hatte nicht mal einen deckel.
    @wolfgang: schön, dass du dich als schriftsteller outest. du hast doch bestimmt hunderte storys auf lager. die töpfe sind klasse. der rabe steht im Küchenstudio storz in lörrach als deko, aber „keine Chance“ absolut unverkäuflich.
    gruss michl

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  4. Jens

    Hallo Wolfgang,

    Gratulation, was gibt es schöneres als direkt von den Leuten etwas zu ergattern, die sich außerhalb der Sammlerkreise bewegen. Die Aufregung davor, das Jagdfieber dabei und dann evtl. die Freude über die erlegte Beute, lässt so manches andere Sammelerlebnis meiner Meinung nach im Schatten stehen. Vor allem hat man dann einen schöne Erinnerung an das Stück.

    Für mich zeigt die Story wiedermal das noch genug bei OMA und OPA rumsteht 😉 Also die Jagd wird vorerst nicht beendet sein … hoffe ich doch

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  5. Allan Landfried

    Hello,

    I am a Landfried from the USA and I collect all items from PJ Landfried in Heidelberg. I am interested in purchasing these or any like these from you. Please contact me if you would sell.

    Thank you,

    Allan L Landfried

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    1. Tabalu

      Hallo Herr Landfried,

      zu Ihrer Anfrage wird mitgeteilt, dass ich eine Abhandlung geschrieben habe mit dem Titel – P.J. Landfried „Der Wahre Jacob“ Herkunft, Satire und Reklame -. Es handelt sich also um eine Trilogie mit dem naheliegenden Bezug zum Altertum, zu der gleichnamigen Satirezeitung „Der Wahre Jacob“ des 19. und 20. Jahrhunderts und zu dem Unternehmen Landfried. Der Artikel besteht aus 36 DIN A4-Seiten, 56 Abbildungen und 16 Zitaten bekannter Persönlichkeiten.

      Darüber hinaus bin ich im Besitz zahlreicher Landfried-Rechnungen aus den Jahren 1900 – 1935, darunter auch welche mit der Fabrikabbildung, den Fabrikzweigstellen und den drei Warenzeichen.

      Bei Interesse können Sie mich gerne kontaktieren unter: lubotex@t-online.de, wobei die Korrespondenz allerdings nur in deutscher Sprache erfolgen kann, in der gleichen Sprache also wie bei der Abhandlung.

      Freundliche Grüße

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  6. Trödeljäger

    Hallo,ich habe genau den selben Topf von Landfried der mit dem Engel in bestem Zustand.Ich würde ihn gerne veräußern in liebevolle Hände.Zur Preisvorstellung kann ich leider nichts dazu sagen da ich nicht weiß was er Wert ist.Ich bitte um würdige Angebote.
    Viele Grüße Trödeljäger

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    1. Tabalu

      Bei ebay einstellen mit zahlreichen Abbildungen, exakter Beschreibung und Größenangabe. Ausrufpreis mindestens 850 Euro, Laufzeit 10 Tage.

      Antworten
      1. Trödeljäger

        Danke Tabalu für die Antwort.Vielleicht meldet sich ja hier auch noch ein Interessent der vielleicht erstmal Bilder davon haben möchte und mir seine E-Mail Adresse hinterlegt.Von Ebay halte ich eigentlich nicht so viel aber mal schauen.
        Gruß Trödeljäger

        Antworten
    1. Tabalu

      Endlich einmal wieder einen Kontakt aus dem hohen Norden und somit auch einen Wandel vom Topfkäufer zum Topfsammler? Nur nebenbei sei vermerkt, dass es den Engel-Topf auch in der umgekehrten Farbversion gibt.

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