Als Organisator einer Börse hat man im Vorfeld naturgemäss immer einiges um die Ohren, das und dies wartet auf Erledigung, letzte Anmeldungen kommen noch usw.. Einen Vorteil hat man jedoch, man kommt manchmal zu Informationen, die erst später bekannt werden. So bestellte ein mir bis dato unbekanntes Paar telefonisch einen kleinen Tisch.
Ich frage dann jeweils „beiläufig“, was sie denn so ausstellen wollen. Das ist nicht nur mit Eigeninteressen verbunden, hie und da stellen sich Leute unter „Reklame-Börse“ auch etwas Falsches vor, dann kann ich von einer Tischbestellung abraten. Das war aber dieses Mal nicht so. Die Dame der beiden beschrieb mir ein riesiges Schokolade-Schild von KOHLER, mit einem säenden Mann und einer Stadtsilhouette. Nach dem Gespräch zermarterte ich mir den Kopf, was denn das sein könnte … ein Schild, das ich nicht kenne, in diesem Format, Schokolade … verrückt!
Am Samstag kamen die beiden vor dem Ausladen zu mir an den Tisch, stellten sich vor (sympathisches welsches Paar mittleren Alters) und ich begleitete sie zum Auto. Sie öffneten die hintere Heckklappe und vor mir lag tatsächlich ein Schild, von dem ich bislang keine Ahnung hatte. Sicherlich konnte ich meine Überraschung nicht überspielen und wir redeten, redeten, auch über die Preisvorstellung und in Gedanken sah ich schon die herunter fallenden Kiefer der Sammlergemeinde. Für mich kam das Schild nicht in Frage, weil ich wirklich nicht wusste, an welche Wand es bei mir zu Hause kommen könnte, das muss einfach Platz haben!
Das Schild beim Ausladen.
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Kaum in der Halle angekommen, bildete sich eine Traube von Leuten um das Schild. Fragen wurden gestellt, vor allem nach dem Preis – die Besitzer wussten, dass sie das nicht für ein Appel und ein Ei hergeben mussten -, es wurde diskutiert, begutachtet und genau untersucht.
Wie man sieht, ist das Schild ein Grossformat, despektierlich sagt man dem ja „Planke“.
Für mich ist es ein kleines Rätsel, wie ein Schild in diesem Format über all die Jahre unentdeckt geblieben ist. Aber es wird nicht die letzte Überrschaung sein, die uns Schilderfreunde noch bevorsteht.
Die Silhouette zeigt übrigens die Stadt Lausanne und noch das:
Das Schild war innerhalb weniger Minuten verkauft!
Und weils so schön war, hier nochmals:
Hallo Ruedi, das ist ja mal eine Planke !!
Wie Groß ist das Schild ?
Grüße und Danke fürs teilen
Auch wenn schon im anderen Beitrag anklang, daß das Schild dem ein oder anderen wohl doch schon bekannt war, ich kannte es – wie so viele Schilder… – nicht und freue mich riesig über diesen tollen und informativen Beitrag!!!
Das Schild ist ein absoluter Hingucker und der perfekte stilvolle Wohnraumschmuck – dazu eine Kaffee- und Leseecke mit Art Déco-Möbeln und die Harmonie ist perfekt. Dieses eine Schild im Raum ist dann mehr als genug. Kaffeehaus-Atmosphäre pur! SUPER!!!
Übrigens: Wer hat denn das im Hintergrund erkennbare Cailler-Schild von Bickler gestaltet angeboten?
Wurde es verkauft oder ist es noch zu haben? Danke im Voraus für eine diesbezügliche Info!
Warum „innerhalb von Minuten verkauft“?!?
Wenn ich dort Aussteller/Verkäufer bin, und es bilden sich sofort Menschentrauben, würde ich das Schild erst am Schluss, an den Höchstbietenden verkaufen!!! Aber doch nicht dem Erstbesten, der halt das Glück hatte zuerst da zu sein?!?
Was passiert, wenn man keinen eindeutigen Preis nennt, sondern wartet und wartet und wartet, hat man doch auch in diesem Forum hier schon gesehen. So macht man ein Schild kaputt.
Was auf einer Börse spät noch liegt, hat nicht mehr den Reiz des frühes Kaufes, des „ich habs den anderen weg geschnappt“ – Gefühles. Ein Goldgräber will sein Nugget eigenhändig aus der Erde buddeln, nicht aus dem Schaufenster des Goldhändlers kaufen. Am besten bei Dunkelheit und Nebel im Lichte des Taschenlampenkegels. Nur so erzielt man „Höchstpreise“.
Jeder, der schon mal auf ner Börse/Flohmarkt einen Stand hatte, weiß doch, dass in der ersten Stunde die Post abgeht und dass nach dem Auspacken der Markt praktisch verlaufen ist. Und wie man hört, war das im Stilhaus genau so. Also hat der Verkäufer alles richtig gemacht.
„Also hat der Verkäufer alles richtig gemacht“
aha, na dann…
Verkäufe an den Höchstbietenden sind eigentlich dann eine Auktion.
An Börsen geht „das Spiel“ doch ganz anders ab. Den richtigen Zeitpunkt des Verkaufs und des Kaufs zu finden ist die grosse Kunst und mitunter auch Glückssache.
In diesem Fall hatten die Verkäufer eine ganz klare Preisvorstellung und der erste der sich entschloss, trug am Ende das Schild hinaus. Nb. erhielt er noch während der Börse höhere Angebote!
Wow Klasse Teil. Für wieviel wurde es denn verkauft ?? Können wir über Geld reden ?
Angeblich so um die 10 Mille, aber ohne Gewähr 😉
Klasse Bericht, gigantisches Teil
Danke fürs Zeigen & Schreiben
Grandioses Schild in gigantischer Größe. WOW
Hallo Ruedi,
tolle Fotos, da sieht man so richtig die imposante Größe. Gebe Thorsten Recht, das schöne Teil braucht eine eigene Wand, auf jeden Fall. Danke für Bericht und Bilder.
heisses teil
wohl aus spanien, der sähmann findet mann bei kohler um 1910…
immer schön wenn neues unbekanntes auftaucht 🙂
mätu
Die Tendenz geht zu großen Schildern.
ich stehe ganz auf deiner seite, reklame. ich hätte es für 3 mille auf dem flohmarkt stehen lassen, aber ich bin ja auch kein schweizer schoggisammler 😉
hier hat die größe und die seltenheit und die tatsache, dass es ein schweizer schoggischild ist, ganz wesentlich zu dem für mich deutlich zu hohen preis geführt.
aber in der freien marktwirtschaft entscheidet das prinzip angebot-nachfrage.
und solange der käufer glücklich ist, ist ja alles gut.
Der „Stille Beobachter“ – der hier viel schreibt – spricht relativ komplexe Themen an:
– Nach welchen Kriterien ist „Alte Reklame“ Kunst?
– Was bestimmt den Wert eines Schildes?
Die erste Frage kann wohl nie ganz schlüssig beantwortet werden, das Thema ist auch noch zu jung. Viele Sammler kaufen auch Schilder, weil sie einen persönlichen Bezug dazu haben, das ist aber nur ein einziger Aspekt.
Die zweite Frage kann auch so gestellt werden: Warum rennen so viele Sammler Schildern nach mit dem Attribut „Zuckerguss“? Das ist eigentlich nur Handwerkskunst, keine grafische Gestaltungskunst.
Über solche Fragen kann an Börsen und in Blogs endlos diskutiert werden und das ist (auch) das, was den Spass an der Sache ausmacht. In diesem Sinn ist der letzte Satz absolut richtig!
Und wie unterschiedlich Schilder beurteilt werden, zeigen die Kommentare zu diesem Beitrag exemplarisch, ich meine aber, selbst wenn man persönlich mit einem Motiv nichts anfangen kann, sollte man nicht Wörter wie „katastrophal“ o.ä. verwenden (s. vorgängige Blogs), – erstens ist das kein sachdienliches Adjektiv und zweitens denke ich, hat das kein Besitzer eines Schildes gerne.
In’s Schwarze getroffen. Auf den Punkt.