Aristona oder „Schaumstoff statt Salzsäure“

Als ich heute auf nem Markt in den Niederlanden, dieses Aristona (steht schon lange auf meiner Wunschliste) sichtete, hab ich es erst mal wieder nach ausführlicher Begutachtung weggelegt, da das Gesicht der Frau große dunkle Flecken von der Art „kriegt man sowieso nicht weg“ hatte und die Oberfläche auch unter dem Schmutz nicht mehr so toll erschien (großflächig verkratzt). Die Abplatzer fand ich gar nicht so schlimm, denn das Motiv und die Schrift sind ja schließlich noch fast vollständig vorhanden. Nach einigen Rundgängen und immer mal wieder Angucken habe ich es dann kurz vor Heimfahrt mit einiger Skepsis doch gekauft, da der Preis dem Zustand angemessen und OK war.

Daheim dann zunächst mal die übliche Reinigung bei starker Verschmutzung mit feiner Stahlwolle und Hofnar-Zauberschaum. Leider bestätigte sich meine Vermutung, denn auch bei kraftvollem Schrubben wollten die dunklen Flecken im Gesicht nicht verschwinden. Also was tun? Hmmm, da bleibt wohl nur noch ein Versuch mit Salzsäure. Ich hasse das Zeug und habe es nicht wieder benutzt nachdem ich mal „erfolgreich“ ein Martini-Thermometer strahlend weiß bekommen habe, dafür aber auch kein Glanz mehr drauf war. Mehr als verzweifelten letzten Versuch vor dem Säureeinsatz, schnappte ich mir aus unserer Putzkiste einen Radierschwamm (das sind so schaumstoffartige Schwämme, die man in jeder Drogerie bekommt – auch Zauberschwämme genannt) und versuchte es damit. Und siehe da, nach einigen Minuten festem Schrubben wurden die Flecken dünner und dünner und verschwanden vollständig.

Ich will jetzt nicht behaupten, dass diese Schwämme Salzsäure ersetzten können, aber offensichtlich gibt es bestimmte Verschmutzungen, bei denen Stahlwolle machtlos ist und dieser Schwamm erfolgreich wirkt – also einfach mal vor dem Säureeinsatz versuchen.

Zum Finish dann nochmal ein leichter Hauch Silikonspray. Hierbei ist folgendes wichtig: Nach dem Einsprühen mit weichem Tuch gut verreiben. Anschließend mehrmals mit jeweils neuem Papiertuch (z.B. Küchenrolle) das Silikon wieder wegreiben. Scheint ein Widerspuch zu sein, aber hat den Effekt, dass das Silikon wirklich nur in den Kratzern verbleibt und nicht auf der ganzen Oberfläche und  das Schild somit wieder recht natürlich glänzt und sich auch nicht ölig anfühlt.

So das war’s für heute mit „reviersteigers Reinigungstips“ – na dann schruppt mal schön 🙂

Aristona im Fundzustand (gewölbt, 50cm Durchmesser, Belgien, 1935):

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Aristona nach Stahlwolle und Zauberschwamm:

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Aristona nach Silikonkur (Gott sei Dank sieht man die Brüste der Dame nicht, sonst hätte es jetzt hier sicherlich bestimmte Kommentare gehagelt 😉  )

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Auf den Photos ist der Unterschied vor und nach Silikon schwer zu erkennen, in der Realität aber deutlich.

5 Gedanken zu „Aristona oder „Schaumstoff statt Salzsäure“

  1. mätu

    uuuu so toll kam es nach dem zauberschwamm zum vorschein….muss mann da auch ein zaubersprich / lied dazu abgeben..dann nützt es evtl mehr oder
    steve miller abracadabra laut dazu abspielen 🙂

    bin ein wenig neidisch….dieses teil. fehlt mir auch noch…

    gratuliere

    mätu

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  2. keek

    radierschwamm mein lieber, darf in keinem guten haushalt fehlen…. radiert auch flecken vone wand/tapete etc, nur nicht aus deinem schlafanzug 😉

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