Leute, es ist soweit. Jetzt sind auch die „übernatürlichen Kräfte und unglaublichen Phänomene“ bei der Schilderjagd angekommen. Es ist jetzt möglich seltene Schilder allein durch die Kraft der Gedanken aufzuspüren – jaha!.
Doch fangen wir am Anfang an: Heute morgen bin ich da, wo auch der Kaiser zu Fuß hingeht, und blätterte schön enspannt im Zacke-Katalog vom April 2000 – normal. Mein Blick bleibt irgendwie bei Lot 1190 hängen; Ray Seife – hmm denke ich – witziges Schild, noch nie gesehen – normal. Ich lese was von „extrem selten“ und „TOP-Rarität“ und denke, hmm wenn Du das mal irgendwann siehst, dann schlägst Du zu – normal. Im Büro bin ich gerade mitten in der Vorbeitung einer Präsentation und irgendeine innere Stimme sagt mir: „Du must noch tanken und das machst Du besser jetzt, damit Du nicht heute abend im Stau stehst“ – auch noch normal (vor allem, wenn man auf die Präsi keinen Bock hat). Auf dem Weg zur Tanke sagt die gleiche innere Stimme zu mir: „Mach mal kurz an dem kleinen Trödelladen halt, wo Du sowieso nie was kaufst, weil da nix Dolles ist“ – normal (denn die Hoffnung stirbt zuletzt). Und dann lehnt da in einer Ecke was eckig gewölbtes, stark mit schwarzem eingetrockneten Schmier überzogen und teils mit Silberlack übersprüht – na ja nicht gerade normal, aber gehen wir mal davon aus, dass es lange in einer Werkstatt stand und was von der Lackierpistole abbekommen hat. Und jetzt ist Schluss mit normal – da sind genau die drei Hühnerköpfe zu erkennen, die ich ein paar Stunden vorher auf dem K_o (auf den fehlenden Buchstaben kommt Ihr nie) im Katalog bewundert habe. Ich sach Euch – dat hat micht echt feddich gemacht – die Twilight Zone ist nix dagegen. Und wehe wenn jetzt einer von Euch irgendwas von „Zufall“ oder „dat Glück iss mit die Doofen“ schreibt – dann gibbet übersinnlichen Ärger 😉
Also, wer mich ab sofort als „Schilderwünschelrutengänger“ oder „Schildermedium“ buchen will, kann sich melden 😉 aber fängt rechtzeitig an zu sparen 😉
Glückauf!
reviersteiger
PS: Ich frag erst gar nicht ob restaurieren oder nicht – Ihr sagt ja sowieso alle „Nein“.
(35 x 49 gewölbt, ca. 1915, Frankfurter Emailierwerke Neu-Isenburg, Eigentum d. Compagnie Ray Berlin)