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Tagesauktion: Emailschild, Rama, Margarine, butterfein, C. Mummert um 1920

Historische Firmen- und Marken- Reklame: Lebensmittel, Ernährung, Küche

Einzigartige Farberhaltung

Rama butterfein, Deutschland

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Die sog. Rama Frau gehört mit zu den schönsten deutschen Frauenmotiven der alten Reklame aus der Zeit um 1920. Der Entwurf stammt von C. Mummert. Emailliert wurde das Stück von Boos und Hahn. Zu erkennen am Stempel rechts am Rand. Das Schild ist äußerst selten mit diesen frischen Farben und der hochglänzenden Oberfläche zu bekommen.

Emailleschild/ Boos und Hahn/ Deutschland um 1920/ gewölbt/ 48 cm x 40 cm/ Zustand 1-2 top Farben,ausgezeichneter Glanz/Abplatzer am Rand und Ecken/ unrestauriert

Verkauft

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Plakatreklameauktion3

Weil sie lächelt… 09.November 1989

Es war an DEM denkwürdigen Tag vor 25 Jahren.
„K… hast du schon gehört…“, fragte mich meine Nachbarin, als sie mir spät abends im Treppenhaus entgegenkam. Ja, hatte ich kurz zuvor. War mir in dem Augenblick aber egal, da ich am nächsten Tag ohnehin, höchst offiziell, meinen Reisepass auf unserem VPKA (für Nicht-Ossis: Volksplizeikreisamt) abholen durfte um in den Westen zu fahren.
Im Oktober, zum Geburtstag meiner Mutter hatte man mir, nachdem ich 7 oder 8 Mal auf dem Amt war, dann doch noch die Ausreise in den Westen verweigert. Diesmal, zum Geburtstag meines Vaters, ich hatte zwischenzeitlich eine Eingabe an E. Honecker gemacht, sollte es aber klappen, wie ich vorab schon aus sicherer Quelle erfahren hatte. Beide hielten sich damals „Entgegen der Gesetzen der DDR im Ausland auf“. Im Klartext: Sie waren bei einer Reise in den Westen einfach „drüben“ geblieben.
Ich hatte an diesem Abend noch etwas Wichtigeres vor. Seit mehreren Jahren inserierte ich in unserer Sächsischen und einer weiteren, Überregionalen Zeitung. Gemeinsam mit einem guten Bekannten kauften wir damals Schilder und viele andere Dinge, welche sich wieder gewinnbringend verkaufen liesen auf. An diesen Abend sollte es ein RAMA Schild sein, welches mir jemand angeboten hatte. Für diejenigen, welche diese Zeit nicht erlebt haben: Es gab damals für uns kein Telefon, keine E-Mail und auch kein Internet… Frag mich heute noch, wie wir so überleben konnten…
Wir sind damals viele Kilometer durchs Land gefahren, oft umsonst, weil wir keine Termine abstimmen konnten und der Verkäufer dann nicht zu Hause war.
Ja, sehr spät am Abend war es dann soweit. Ich konnte die „Dame“ erstmalig begutachten.

ramagross

Sehr groß zwar, aber in einem hervorragenden Zustand. Das schönste aber war der Kaufpreis:
50 Ostmark.
Sie diente bis zu diesem Zeitpunkt zum Abtrennen der Briketts in einem Keller.
Ich hatte damals relativ schnell die Entscheidung getroffen, dass sie einmal einen Platz in meiner Küche finden sollte. Leider ist dieses auf Grund der Größe nie geworden. Sie verschwand dann für die nächsten, fast 25 Jahre wieder in (m)einem Keller. Vor ein paar Monaten, ich hatte etwas gesucht, kam sie mir mal wieder ins Blickfeld. Mein Sohn hatte zwischenzeitlich eine Wohnung bezogen, bei der er eine Wand frei hatte und da hängt sie heute.
Als ich sie vor paar Tagen mal fotografieren wollte, ging ohne dass ich etwas tat, der Auslöser los und 4… 5 Bilder ratterten durch. Beim 2. Mal dasselbe, 3. Versuch Foto hinhalten und sofort löste er 4… 5 Bilder wieder von allein aus. Als ich es meinen Sohn sagte, nahm er kurz mein Handy in die Hand, schaute drauf und sagte:

Weil sie lächelt…

Bernd

Gastbeitrag zur halben Rama Frau- Infos

Mitleser Beitrag:

„Hallo!

Ich bräuchte erneut eure Meinung bzw. Wert-Schätzung.
Ich habe dieses Schild gefunden und würde es gerne verkaufen.
Habt Ihre eine Idee ob es überhaupt etwas Wert sein könnte?´
Der Zustand ist leider ziemlich schlecht.

Hat jemand Interesse?

Maße: ca. 90 x 80 cm

Danke schön!

Mfg, Oliver “

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Wer war C.M. ??? Umfrage; Moos hat gewonnen aber…

Zur Umfrage nun die Lösung. In drei bekannten Nachschlagewerken für Emailschilder („Welz Katalog“, „das große Buch der Emailplakate“ und „Mit Freude sammeln Emailschilder“) wird Carl Moss als Schöpfer der Rama Frau festgelegt. Doch vergleicht man den Alpauftrieb von Claus Schokolade mit der Rama Frau, dann muss man feststellen, dass stilistisch doch einige Unterschiede zu ersehen sind.

Im Buch von Michael Weisser „Deutsche Reklame“ gibt es ein ganzes Kapitell zur Margarine Rama. Hier wird festgelegt, dass es sich bei dem „Ramafrauvater“ um C. Mummert handelt. Er hatte sie 1924 entworfen. (damit ist auch die Theorie eines Nazischildes wiederlegt)

Als zweites Indiz gibt es die Unilever Internetseite, die das Archiv von Rama bewahrt. Auch hier wird vom Düsseldorfer C. Mummert gesprochen. http://www.unilever.de/unseremarken/nahrungsmittel/rama.aspx

Die Blaubandfrau dagegen wurde erst um 1929 vom Maler Prof. Bauer geschaffen und war von da an die beste Freundin des Rama Mädchens, es gibt Werbeplakate auf denen beide abgebildet sind.

Rama Frau mit C.M. Signatur Foto by Mehlsack

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