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Wer war C.M. ??? Umfrage; Moos hat gewonnen aber…

Zur Umfrage nun die Lösung. In drei bekannten Nachschlagewerken für Emailschilder („Welz Katalog“, „das große Buch der Emailplakate“ und „Mit Freude sammeln Emailschilder“) wird Carl Moss als Schöpfer der Rama Frau festgelegt. Doch vergleicht man den Alpauftrieb von Claus Schokolade mit der Rama Frau, dann muss man feststellen, dass stilistisch doch einige Unterschiede zu ersehen sind.

Im Buch von Michael Weisser „Deutsche Reklame“ gibt es ein ganzes Kapitell zur Margarine Rama. Hier wird festgelegt, dass es sich bei dem „Ramafrauvater“ um C. Mummert handelt. Er hatte sie 1924 entworfen. (damit ist auch die Theorie eines Nazischildes wiederlegt)

Als zweites Indiz gibt es die Unilever Internetseite, die das Archiv von Rama bewahrt. Auch hier wird vom Düsseldorfer C. Mummert gesprochen. http://www.unilever.de/unseremarken/nahrungsmittel/rama.aspx

Die Blaubandfrau dagegen wurde erst um 1929 vom Maler Prof. Bauer geschaffen und war von da an die beste Freundin des Rama Mädchens, es gibt Werbeplakate auf denen beide abgebildet sind.

Rama Frau mit C.M. Signatur Foto by Mehlsack

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An so manchen Orten riecht es nach alter Reklame…

… besonders in kleinen Städten mit unsanierten Häusern auf denen noch die alte Dachhaut aus Biberschwänzen liegt und die alten Klappfenster in der Fassade stecken, wittert der Sammler sein Glück. Wenn dann noch davon die Rede ist, dass ein Fischfeinkostladen und ein Friseur im Hause ansässig waren, kann man es kaum erwarten den unausgebauten Dachstuhl das alten Hauses zu betreten….

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Wer staub und Dreck und Arbeit nicht scheut ist hier richtig… genau unter die Abseiten tasten und umhergreifen nix…

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Erst als die alte Dielung aufgenommen wurde roch es nicht nach Reklame sondern nach …

uralter toter Ratte .. wieder nix

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Doch dann wurden wir doch noch fündig, zwar nur 3 alte Holzplatten, die unter den alten Dielen lagen, verbargen die Schriftzüge längst vergessener Werbung  🙂 aber immerhin…  wenn man jedoch durch einige Kleinstädte fährt mit einer derzeitigen Sanierungsquote von 40 % (wo ist der Soli nur geblieben ??) , dann könnte man meinen, da kommt noch einiges auf uns zu. 🙂 Waidmanns Heil !!! Fortsetzung folgt…

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Ist ja interessant 🙂 alle Angebote zum „Lieblingswort“ aus der Sammlerbranche „Dachbodenfund“ in der Kategorie orig. Emailschilder Hier Klicken

Blauband Frau- der steile Weg ins Museum

Greifswald an der Ostsee. Diese Stadt, die kampflos ohne Blutvergießen an die Sowjets übergeben wurde, war bis 1989 und kurz danach ein Traum für Schildersammler. Der gesamte Altstadtkern war erhalten geblieben und brachte nach Berichten zufolge einige Topteile wie zb. „Josetti Frau“ und „Gesund und frisch durch Fisch von Riemer“ ans Tageslicht. Spät Ende der 90er als die Sanierungswelle kurz vor dem Ende stand, bot mir ein Arbeiter einen Pappaussteller aus einem Abrisshaus an. Das Stück war ziemlich feucht geworden und die Wasserflecken hatten ihren Beitrag zur „Verschönerung“ geleistet.:-)

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Was solls, gekauft und zu Hause hingestellt, wollte ich den Anblick der Frau genießen, doch nach einigen Tagen störte mich dann doch die überdemensionale Größe (Junggesellenwohnung mit Vertiko als Größenvergleich beachten) und der Zustand. Ich entschloss mich ein Foto zu machen und das Stück in einer Zeitung für 150 DM anzubieten.

Bald darauf schon bekam ich einen Anruf von einem „Dr. dr. Date“, der mir von einer Ausstellung im Historischen Museum zu Berlin erzählte. Dabei sollte es um die „Grundrechte im Spiegel des Plakates“ gehen. U. A auch um die Frau auf dem Plakat.  Schnell war das Geschäft erledigt. Nach einer Einpackzeremonie verweilt es nun im Archiv des Museums. Die Ausstellung war sehr schön und Interessant zu gleich.

Link zur Ausstellung

So und nun stellt Euch bitte einen Persil- Mann vor 😉