Archiv des Autors: Boerse_Dottikon

Waadtländerhalle Olten 2

Die frühe Fassade erzählt einiges, u.a., dass es nicht nur eine «Wirtschaft» war, auch eine Weinhandlung.
Neben dem Schweizer Wappen zieren die Wand der Kanton Waadt (liberté et patrie), die Stadt Olten und der Kanton Solothurn.

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Eigentlich müsste man diese Bilder alle einzeln veröffentlichen. Die Dichte und Komplettheit der Sammlung ist in der Schweiz wohl unerreicht.
Eines meiner Lieblings-Bierschilder ist das Luzerner, hier in seinen beiden bekannten Varianten. Seltenheiten sind das Stocken-, Uster- und Locherbier. Wobei gute Schweizer Bierschilder allesamt etwas rar wurden.

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Das Salmenbräu aus Rheinfelden wurde irgenwann von Feldschlösschen einverleibt und das Basler gibts meines Wissens schon lange nicht mehr. Das Müllerbräu blieb immer selbständig bis heute. Es auch im Hotel/Restaurant Bahnhof in Dottikon ausgeschenkt (das ist dort, wo jeweils die Börsen stattfinden).

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Feldschlösschen war das Schweizer Bier schlechthin. Das Unternehmen kaufte alles zusammen, bis es in der Schweiz fast nur noch diese Marke gab. Und als es nichts mehr zu kaufen gab, wurden sie selber verkauft an Carlsberg. Dies löste letztlich einen grossen Boom an Neumarken aus und die Feldschlösschengruppe verliert laufend an Marktanteilen.

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Waadtländerhalle Olten 1

Die Altstadt von Olten (Kanton Solothurn/Schweiz) beheimatet eine wunderbare Beiz. Das Wort «Beiz» steht übersetzt in etwa für «eine gemütliche Kneipe mit gutbürgerlicher Küche».
Sie wurde im Laufe der Jahre zum Kultrestaurant der Stadt. Und das ganz besondere ist: Sie beherbergt die umfangreichste Bierschilder-Sammlung der Schweiz mit einer Dauerausstellung. Diese Schilder verleihen den Räumen eine einmalige Ambiance – wissen wir ja alle – und wenn es einen idealen Ausstellungsort für Bierschilder gibt, dann ist es sicherlich eine solche Beiz. Wenn man sich als Schilderfreund einmal in der Nähe aufhalten sollte, dann ist ein Besuch eine eigentliche Pflicht.

http://waadtlaenderhalle.jimdo.com

Im Sommer wird die Beiz zum Boulevard-Café Vaudoise.

Bier, Bier, Bier!

Vaudoise

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Das Produkt zum Schild.

Mir gefallen die Artikel «Das Produkt zum Schild», weshalb ich auch einmal einen Beitrag dazu liefern möchte.

Die Schweiz ist ja ein Schokolade- und Uhrenland. Schokoladeschilder sammelt hier fast jeder, der eine mehr, der andere weniger. Die wohl eindrücklichste «Schoggi»-Sammlung kann man hier auf dieser sehr schön gestalteten Website bewundern:

http://www.r-egloff.ch

Uhren werden etwas weniger gesammelt, wobei ich damit nur die Schilder meine. Uhren als Produkt zählen in der Schweiz zu den wichtigsten Sammelgebieten. Es gibt viele Börsen, Auktionen und Sammlertreffen. Wobei man sich gerne – wie überall – auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert, sei es eine Marke, Taschenuhren, Skelettuhren, Chronometer usw.. Eine der beliebtesten Marken ist die IWC (nicht etwa Rolex), sie ist eine sehr robuste Uhr. Mit der «Da Vinci», mit ewigem Kalender, brachte sie einen der ganz grossen Klassiker der Neuzeit auf den Markt.

Eine der traditionsreichen, mittelgrossen Marken ist die Zenith. Um etwa 1975 kaufte ich mir die abgebildete Uhr. Für kleines Geld, denn Taschenuhren waren in jener Zeit völlig ungefragt. Ich trug sie ein paar Jahre «gesichert» an einer Kette in der Tasche (daher Taschenuhr … smile), aber irgendwann legte ich sie in eine Schublade. Kürzlich fiel sie mir wieder in die Hände, ich liess sie revidieren und nun läuft sie wieder wie am ersten Tag.

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Diese Messing-Papierklammer schenkte mir vor vielen Jahren ein guter Freund, der bei mir zu Hause das Schild hängen sah, das sind immer schöne Zufälle, er hatte keine Verwendung dafür.

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Und nun noch das Schild.
Für mich eines der schönsten Uhrenschilder überhaupt. Der Gestalter ist kein Unbekannter: Jean d’Ylen. Er war ein Meister seines Fachs. Man sagt, dass bei dieser Abbildung der griechische Gott Chronos aus der Uhr steigt, eine fabelhafte Idee! Das Schild hat das Format 50 x 70 cm und ist gewölbt. Es ist seit mindestens 25 Jahren in meinem Besitz, allerdings mit einem Unterbruch von etwa vier Jahren, – – verkauft (Schande über mich!), aber reumütig wieder zurück geholt … nun bleibt es da.

Zenith

Problem auf Ricardo

Hat Ricardo ein Problem?

Im schweizerischen Ebay (Ricardo) steht zur Zeit ein PROBLEM-Türke zum Verkauf. Nach meiner Meinung handelt es sich um ein indisches Exemplar.
Wie sind die Meinungen hier? Ich lasse mich gern belehren.

https://www.ricardo.ch/kaufen/sammeln-und-seltenes/reklame-und-werbung/schilder/emailschilder/altes-emailschild-problem-zigaretten/v/an776637842/

TUNGSRAM-Traum (um 1928)

Es wurde auf dieser Site vor Kurzem darüber diskutiert, ob im Ebay nur noch Schrott angeboten wird, bzw., ob die Zeit der wirklich guten Schilder endgültig vorbei sei, da sie wohl alle in Sammlungen fest integriert sind.
Meines Erachtens tauchen sowohl im Internet wie auf Börsen immer mal wieder echte Highlights auf! In Edenkoben war das Angebot an guten Motiven wie Jahr für Jahr wieder reichlich. Selbstredend haben sie leider auch ihre Preise, aber was rar ist, ist auch begehrt, kostet eben.

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An der sonntäglichen Börse konnte seit sehr sehr langer Zeit wieder einmal dieses Tungsram-Traumschild bewundert werden. Eine Grafik, die zum Besten der emaillierten Reklame zählt, es gehört sicherlich zu den top-25-Schildern! Dementsprechend gross war das Interesse daran, es gab kaum jemanden im Saal, der es nicht mindestens einmal in den Händen hielt.
Für mich ist das Plakat-Werbung schlechthin. Ein Blick genügt und man weiss, um was es geht. Der grafische Aufbau und die Dynamik der Komposition ist im Bereich Autolicht wohl unübertroffen. Die Illustration ist surrealistisch und was dieses Phantom-Auto damals beim Betrachter für Sehnsüchte auslöste, kann man sich heute kaum mehr vorstellen. Die Hintergrundfarben sind excellent gewählt, fast im komplementären Kontrast.

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Das Schild ist in der Birne von Lucky (ein früh-Sammler) sichtbar, aber gut restauriert, Ø ca. 30mm. Und ebenso an den beiden unteren Ecken, dort aber sehr marginal, je rund 1-2cm2, Letzteres hätte man nach meiner Auffassung eigentlich lassen können. Ein Foto vom ursprünglichen Zustand war auch vorhanden, vorbildlich, kann man dazu nur sagen, eigentlich zwingend in dieser „Liga“ von Schildern (und da sah man, dass auch der Schaden in der Birne nicht zwingend hätte korrigiert werden müssen).

Mit Erlaubnis des Verkäufers darf ich hier Bilder davon veröffentlichen. Das Schild stammt aus einer früh-Sammlung, die Partnerin des Sammlers wollte es jedoch nicht mehr an seinem angestammten Platz anschauen müssen … und bevor man teure Scheidungen finanzieren muss, verkauft man das geliebte Schild besser … smile.
Weil es am Nachmittag anscheinend den Besitzer gewechselt hat, noch eine Bitte: Aus Rücksicht auf den Käufer hier keine Preisangaben machen von jenen die wissen, wie es angeschrieben war, danke.
Die Bilder sind einfach nur zum Geniessen … die Tungsram-Werbemotive sind durchs Band sensationell!

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Literatur:
Katalog Andreas Maurer 1986, Seite 78
Katalog Waue-Auktion 1999, Lot 914

EDENKOBEN ist eine Reise wert.

Mit einem Sammlerkollegen fuhr ich samstags um die Mittagszeit während rund zwei Stunden in seinem Cabrio durch die märchenhafte Gegend rund um Edenkoben. Wir genossen es in vollen Zügen – ja, ich denke, so entstehen Freundschaften.
Gepflegte, kleine Städtchen, grüne, saftige Landschaften und – Reben, Reben, Reben, wohin das Auge reicht. Und auf freundlichen Weingütern wird man zum freien Degustieren mit wunderbaren Weinen eingeladen!

Von einem Aussichtspunkt das malerische Maikammer.

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Zurück trifft man sich vor dem Einrichten zum Kaffee mit Kuchen, Wurstsalat oder einem grossen Eis. Natürlich finden bereits die ersten Fachgespräche statt – aber auch über „Gott-und-die-Welt“-Themen wird diskutiert … dann, kurz vor 15 Uhr, wird die Szenerie unruhiger, bezahlen bitte!
Pünktlich wird uns die „heilige Halle“ durch Wolfgang zugänglich gemacht, ein Strom von beladenen Wagen wird einer nach dem andern in den Lift gefahren, man sieht schon den einen oder anderen Favoriten, fragt sich, was wohl die preisliche Ansage ist?

Café 2

Kam, sah und kaufte es.
Dieses Hammer-Hinweisschild erwarb ich, kaum gesehen, gleich am Samstagnachmittag während des Einrichtens.
Es stammt mit Sicherheit aus dem Zeitraum der Jahrhundertwende 19./20. Jh..
Die Schrift ist schabloniert, in seltenem Olivgrün, mit Gold-Linierung. Noch in der alten Schreibweise, Toilette mit zwei L. Der Rahmen ist sehr früher Jugenstil, von Hand gemalt.
Zugegeben, „nur“ ein Kleinod, aber für mich lohnte sich damit bereits die Reise in die Pfalz.

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ALVA Zigaretten

Vor Kurzem ersteigerte ich im Ebay ein Zigaretten-Schild.
In Edenkoben überbrachte es mir ein Freund, weil eine Sendung von Deutschland nach Deutschland nicht nur sicherer sondern auch viel billiger ist.

Das Motiv gefiel mir eigentlich schon immer gut, es zeigt auf einfache Weise das Produkt, dicke Zigaretten (wenn auch übertrieben), mit oder ohne Goldmundstück. Das ALVA-Logo versinnbildlicht das orientalische des Tabaks. Ob der ägyptische Schütze zum Erscheinungsbild gehört, entzieht sich meiner Kenntnis.
Das Schild ist hochglänzend, die Farben top, inklusive Gold, es ist grösstenteils schabloniert und der Zustand kann mindestens mit einer 1 bezeichnet werden.

Obwohl ich mir bewusst bin, dass das Motiv nicht allen zusagt, war ich überrascht: Ich bekam das Schild zu einem läppischen Preis, denn ich gab die berühmten fünf Sekunden vor Schluss mehr als das Doppelte ein. Bei einem Maggi-Goldschatten wird gejubelt, obwohl die Grafik da eher zur einfachen Art gehört. Manchmal verstehe ich das nicht so ganz, auch wenn man sagt, es gäbe keine guten Schilder mehr für wenig Geld.

Nb. Die Bilder sind aus dem Ebay-Angebot, das Hintergrundgrün ist in natura weniger schreiend.

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ASCHENBECHER 7

 

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Der zweite stammt von der Firma „Frankonia Bootsimport Nürnberg“. Was ein wenig verwundert ist, dass in einer Stadt ohne Meer- und Seeanstoss ein Unternehmen Boote importiert. Laut Handelsauszug ist der Status mittlerweile gelöscht.
Der elegant und aufwendig gestaltete Aschenbecher ist zweiteilig. Das eine Teil symbolisiert Wasser, bzw. eine Welle, das andere Teil zeigt ein schnittiges Motorboot mit Aussenbordmotor. Es scheint, dass die beiden Teile in einem Vorgang gebrannt wurden und sich in der Hitze miteinander verschmolzen haben.

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Fahrrad NSU

Nachdem hier schon ein paar Fahrräder vorgestellt wurden, wage ich es auch (bin offenbar nicht der einzige Spinner).
Ich habe zum Thema eine kleine Geschichte:
An der Börse ende letzten Jahres in Stuttgart-Fellbach, kam mein Tisch-vis-à-vis am Sonntagmorgen plötzlich mit einem alten NSU-Fahrrad in die Halle. Im absoluten Traum-Zustand null, alles original, ungebraucht – sozusagen neu. Zu meiner Überraschung stand es zum Verkauf. Gleich bildete sich darum herum ein kleiner Volksauflauf, alle staunten, alle hatten Freude daran, einige drehten damit eine kleine Runde (was in der grosszügigen Halle problemlos möglich war).
Laut dem Besitzer fand man kürzlich ein paar wenige dieser Fahrräder in einer kleinen Lagerhalle, alle in diesem perfekten Zustand, offenbar waren Luftfeuchtigkeit u.ä. ideal gewesen, kein Rost konnte sich entwickeln, kein angefressener Chrom, die Farben wie am Tag der Auslieferung (nb. es haben bereits alle einen Abnehmer gefunden).
Während des Tages nahm sicherlich jeder Aussteller – selbstverständlich auch ich -, das Rad mindestens einmal in die Hand, man begutachtete es von oben bis unten, von vorne bis hinten, man stellte Fragen, führte Gespräche. Und weil es so nah bei meinem Tisch stand, konnte ich die Szenen in der ganzen Zeit bequem beobachten. Viele Male schien es, als ob ein Verkauf kurz bevor stand, was mein Herz jeweils einige Takte schneller schlagen liess, aber niemand konnte sich dazu entschliessen, vielleicht wäre bei manchen der Heimtransport etwas problematisch geworden.
Nun, – lange Vorrede, kurzer Sinn: Ich kaufte das Fahrrad!
Natürlich verfügt es nur über einen Gang, die Hinterbremse ist ein Rücktritt. Es hat viele kleine Details, die einfach nur schön sind. Über den Winter stand das Rad in unserer Garage, weil ich es nicht in grausiger Nässe und auf gesalzenen Strassen ausfahren wollte, aber als der Frühling kam … das war fast so, wie mit einem Cabriolet aus den 50ern.

Gesamtaufnahme

Gesamt

Rücklicht

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Klingeling

Klingel

 

Offenbar Weltmeister

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Windschneider

SchutzblechFigur

NSU-Emblem

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Emblem 2

Weltmeister

Handgriff / Sattel / Gepäckträger

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WIndschnittiger Kettenschutz

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Ascher 6 / 3

Jim Beam
Diese Jim-Beam-Figur ist relativ bekannt, es gibt jedoch neuere und ältere Exemplare. Die Figur wurde in Deutschland gefertigt, sie ist aber in Ihrer Erscheinung sehr amerikanisch. (Die Flasche ist neueren Datums.) Auch diese Figur wurde meines Erachtens von Hand bemalt. Bemerkenswertes Detail ist der Gurt des Cowboys mit der goldenen JB-Schnalle.
Google: „Seit 1795 wird diese Whiskeysorte in der Jim-Beam-Destillerie in Clermont, Kentucky hergestellt. Begründer der Destillerie war der am 9. Februar 1760 geborene deutschstämmige Johannes Jakob Böhm, der sich später in Jacob Beam umbenannte. Der von ihm produzierte Whiskey wurde als bourbon bekannt, höchstwahrscheinlich benannt nach dem Bourbon County in Kentucky. Das Getränk wurde zunächst unter dem Namen Old Jake Beam aus der Destillerie Old Tub verkauft.
Jacobs Sohn David (1802–1854) und sein Enkel David M. Beam (1833–1913) expandierten und verlegten den Sitz an die neugebaute Eisenbahnstrecke nach Nelson County. Der Urenkel des Gründers, Colonel James B. Beam (1864–1947), baute nach der Prohibition die Firma 1933 in Clermont, Kentucky, nahe seiner Heimatstadt Bardstown wieder auf. Weitere Firmenchefs waren T. Jeremiah Beam (1899–1977) und sein Sohn James B. Beam Booker Noe (1929–2004).[1]
Der Sohn von Booker Noe, Fred Noe (1957) setzt die Familientradition fort und leitet heute das Unternehmen.“

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Ascher 6 / 2

Hohner

Für mich mit zu den schönsten Aschenbechern gehört die Hohner-Reihe, obwohl sie nahe am Kitsch liegen. Der Aufwand zur Herstellung darf nicht unterschätzte werden. Vom Akkordeon-Spieler gibt es verschiedene Varianten, die sich leicht unterscheiden. Die Idee des Schwarzwald-Jungen nahm auch das Kaufhaus Wilhelm in Rosenheim auf.
Google: „Die Fertigung von Mundharmonikas in Trossingen hat 1832 mit Christian Messner begonnen. 1857 begann auch der Uhrmacher Matthias Hohner in seinem Wohnhaus mit der Herstellung von Mundharmonikas. Bis 1860 wurden die Mundharmonikas in reiner Handarbeit gefertigt, ohne jegliche maschinelle Unterstützung. Jedes Instrument wurde von Beginn bis zur Vollendung von einer Person alleine gefertigt. Der kontinuierliche Nachfragerückgang in der Musikinstrumentenindustrie seit 1986 veranlasste Hohner zu einem konsequenten Nischen-Marketing, indem sich das mittelständische Unternehmen auf sein Kerngeschäft in Mundharmonikas und Akkordeons konzentrierte.L1100687 L1100686

Schwarzwaldmädel

ASCHENBECHER 6

Ich möchte wieder einmal ein paar Aschenbecher und etwas Porzellan vorstellen.
Eigentlich könnte man das Thema auch „Display“ nennen oder dreidimensionale Reklame, denn auch alle diese Figuren, die Ascher und Zahlteller dienten einem werblichen Zweck.

Rum Coruba
Der Aschenbecher ist dreidimensional „geprägt“ und alles scheint handbemalt. Ebenfalls der Wasserkrug, er hat auf den Seiten je eine Sommer- und Winter-Illustration, der Rum ist demnach in allen Jahreszeiten bekömmlich.
Die Flaschen waren mit Stroh verziert und der Zapfen ist ein geschnitzter Kopf, da wurden keine Aufwände gescheut.
Leider sind von diesem Motiv keine original-alten Emailschilder bekannt oder dann sind sie aus neuerer Produktion.
Google: „Der Rum Coruba wird auf Jamaika hergestellt, jedoch nicht dort vermarktet. Die Vermarktung erfolgt seit 1967 von Neuseeland aus. Der Rum wird im traditionellen jamaikanischen Verfahren hergestellt und in beiden Verfahren, im Pot-Still- und im Column-Still-Verfahren, destilliert. Danach ruht der Rum für mindestens zwei Jahre in erlesenen, kleinen Eichenfässern. Der Coruba Rum ist ein Blended-Rum, der aus verschiedenen ausgewählten Rumsorten vereint wird. Dafür steht das Solera-Verfahren, was bedeutet, dass die Rumfässer übereinandergestapelt werden und von unten nach oben die verschiedenen Rums miteinander verheiratet werden. Damit sind immer verschiedene Jahrgänge in einem Rum enthalten.“

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Kautabak-Topf ?

Ich fand hier in Südfrankreich auf einer Brocante ein Steingut-Gefäss.
Es dürfte sich vermutlich um einen Kautabak-Topf handeln. Leider ist jedoch kein Produktenamen erkennbar.
Weiss jemand Bescheid? Vielleicht lesen das Eva und Georg … hoffe ich.
Es geht mir nicht um den Wert, es macht ja auch Spass, so etwas zu finden.

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STILHAUS 18. April / 2

Was mich nicht so freute:
Die „Szene“ war leider nicht so gut vertreten, wie jeweils in Dottikon.
Warum? Liegt es an der „Location“? Ist es „das Neue“? Es ist doch nur eine Börse in einem neuen, offenerem Rahmen.
Nun, vielleicht wars Zufall, vielleicht auch zu schönes Wetter.

Auf jeden Fall ist es für jeden Sammler bedauernswert, wenn er ein Schild wie das KOHLER verpasst, sei es auch nur, um es live erlebt und gefühlt zu haben, man muss ja nicht alles besitzen. Und um einen Schnapper zu machen gibt es wahrlich nichts besseres als Börsen, da tauchen immer wieder Objekte auf, die unterbewertet oder sehr tief angeschrieben sind, einfach weil sie der Anbieter nicht mehr mit nach Hause nehmen will.
Und was bei allen Börsen und Hocks unersetzlich bleibt:
Man trifft Gleichgesinnte, führt endlos Gespräche, spricht über Neuigkeiten, trinkt zusammen etwas (das ist im Stilhaus besonders schön), man hat einfach Spass!

(Achtung, Samstag, 9. Mai: Trödel-Treffen in Möhlin)

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STILHAUS 18. April

Es passiert das, was wir von einer Ausstellung in diesem Umfeld erwarteten. Es kommen „fremde“ Stilhaus-Besucher an unsere Tische und es finden interessante Gespräche statt. Ein Herr stellte sich mir vor, „er sei schon immer ein Sammler gewesen und er könnte sich sehr gut vorstellen, in seiner Wohnung ein paar Schilder aufzuhängen, das würde sicher passen“ (ich dachte dann für mich: Soso, gleich ein paar …!).
Ich meine, wenn je Börse nur eine oder zwei Personen vom Virus angesteckt werden, ist das schon ein beachtlicher Erfolg und die Überlegungen zeigen sich als richtig.
Erfreulich waren für mich auch die Besucher aus Deutschland, die teilweise lange Anfahrtswege unter die Räder nahmen!
Das Angebot entsprach in etwa demjenigen des letzten Frühlings, allerdings wäre es sehr gut, wenn noch ein paar mehr Aussteller die Idee mittragen würden, leider „das Abwarten wie es sich entwickelt“ bringt uns nämlich nicht weiter.

Auf meine Fragen nach der Zufriedenheit beurteilen die Aussteller praktisch unisono die „Location“ (so sagt man das in Neudeutsch) als eine Klasse für sich, – das klang dann so: „Endlich eine Schilder-Börse in einem angemessenen Rahmen“ u.ä.. Zudem könne man mit der Ware sehr nahe zur Tür fahren, alles sei ebenerdig zu transportieren und Parkplätze habe es auch genug. Solche Bequemlichkeiten für die Aussteller sollte man ja nicht ganz ausser Acht lassen.
Wichtig für mich als Organisator ist vor allem die Meinung der Befragten, dieser Standort müsse unbedingt beibehalten werden.

Ich danke allen herzlich, die sich aktiv daran beteiligten und auch allen Besuchern!

Die Börse in Dottikon findet dieses Jahr am Sonntag, 29. November statt.

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Als Organisator einer Börse hat man im Vorfeld naturgemäss immer einiges um die Ohren, das und dies wartet auf Erledigung, letzte Anmeldungen kommen noch usw.. Einen Vorteil hat man jedoch, man kommt manchmal zu Informationen, die erst später bekannt werden. So bestellte ein mir bis dato unbekanntes Paar telefonisch einen kleinen Tisch.
Ich frage dann jeweils „beiläufig“, was sie denn so ausstellen wollen. Das ist nicht nur mit Eigeninteressen verbunden, hie und da stellen sich Leute unter „Reklame-Börse“ auch etwas Falsches vor, dann kann ich von einer Tischbestellung abraten. Das war aber dieses Mal nicht so. Die Dame der beiden beschrieb mir ein riesiges Schokolade-Schild von KOHLER, mit einem säenden Mann und einer Stadtsilhouette. Nach dem Gespräch zermarterte ich mir den Kopf, was denn das sein könnte … ein Schild, das ich nicht kenne, in diesem Format, Schokolade … verrückt!
Am Samstag kamen die beiden vor dem Ausladen zu mir an den Tisch, stellten sich vor (sympathisches welsches Paar mittleren Alters) und ich begleitete sie zum Auto. Sie öffneten die hintere Heckklappe und vor mir lag tatsächlich ein Schild, von dem ich bislang keine Ahnung hatte. Sicherlich konnte ich meine Überraschung nicht überspielen und wir redeten, redeten, auch über die Preisvorstellung und in Gedanken sah ich schon die herunter fallenden Kiefer der Sammlergemeinde. Für mich kam das Schild nicht in Frage, weil ich wirklich nicht wusste, an welche Wand es bei mir zu Hause kommen könnte, das muss einfach Platz haben!

Das Schild beim Ausladen.

Ausladen

Kaum in der Halle angekommen, bildete sich eine Traube von Leuten um das Schild. Fragen wurden gestellt, vor allem nach dem Preis – die Besitzer wussten, dass sie das nicht für ein Appel und ein Ei hergeben mussten -, es wurde diskutiert, begutachtet und genau untersucht.
Untersuchung

Wie man sieht, ist das Schild ein Grossformat, despektierlich sagt man dem ja „Planke“.
Für mich ist es ein kleines Rätsel, wie ein Schild in diesem Format über all die Jahre unentdeckt geblieben ist. Aber es wird nicht die letzte Überrschaung sein, die uns Schilderfreunde noch bevorsteht.
Die Silhouette zeigt übrigens die Stadt Lausanne und noch das:
Das Schild war innerhalb weniger Minuten verkauft!

Und weils so schön war, hier nochmals:

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Kleines OSRAM-Schätzchen

(( Weil ich die Ebay-Ersteigerungen jeweils an eine deutsche Adresse senden lasse, dauert es manchmal eine Weile, bis die Objekte bei mir sind. ))

Nun ist dieses seltene, kleine – 19 x 34 cm – Osram-Schild eingetroffen.
Erstens ist es farblich in einem hervorragenden Zustand. Und zweitens ist es alt, 100%ig, denn die Machart ist schabloniert und – wichtiger – die Halbtöne sind ein Litho-Raster.
Der Bajonett-Anschluss deutet auf eine Auto-/Motorrad-Birne hin.

http://www.schilderjagd.de/osram-tuerschild-knaller/#comments

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ANIS DEL MONO

Anis Del Mono heisst in deutsch etwa soviel wie „Anis (-Spirituose) des Affen“. Geschmacklich vergleichbar ist es mit dem französischen Ricard. Die Firma „Bosch“ wurde 1868 gegründet und stellt das Getränk seit jeher in Badalona her, das ist im Nordosten Spaniens, in der Nähe Barcelonas.
Im Google sind sehr viele Angaben darüber zu finden.

Zur Anwendung eines Äffchens gibt es zwei Theorien:
Einerseits hatte die Gründerfamilie Bosch einen Affen als Haustier, der sich auch in der Fabrik aufhielt und andererseits war damals die Evolutionstheorie Darwins sehr populär und wurde gerne karikiert.

Die Werbung war eine Trilogie, emailliert wurde jedoch nur eine Variante. In den Fassungen mit grünem und gelbem Hintergrund wurde auf die Stola nochmals der Produktename illustrativ eingefügt.

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Gestaltet wurde das Plakat von Ramon Casas. Er wurde 1866 im katalanischen Barcelona geboren und verstarb 1932 in der gleichen Stadt. Casas gilt als einer der bedeutensten spanischen Künstler des 20. Jahrhunderts. 1890 liess er sich mit Santiago Rusinol und Miquel Utrillo – beide ebenfalls arrivierte Kunstmaler – beim Pariser Montmartre nieder. In dieser Zeit wurde sein Schaffen u.a. stark von Henri Toulouse-Lautrec beeinflusst, was zweifelsfrei auf dem Anis Del Mono-Plakat erkennbar ist. Die Dame war die Mutter seines Freundes Utrillo, Suzanne Valadon, sie war ebenfalls Künstlerin, stand aber auch viel Toulouse-Lautrec und auch Edgar Degas (weltberühmter Ballet-Maler) Modell.
Das Emailschild wird in die Zeit um 1910 geschätzt, eventuell ist es auch ein paar Jahre älter.

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Die eigenwillige Flaschenform fand auch in der bildenden Kunst ihren Eingang. Die beiden Kubisten Juan Gris (Bild 1 und 2) und selbst Paplo Picasso setzten sie mehrfach künstlerisch um.

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Juan Gris ADM 2

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Juan Gris-anis-del-mono-1909

 

Anis Del Mono

Heute genau vor einer Woche tauchte im Ebay ein Schild auf, welches ich schon sehr (sehr!) lange auf meinem Wunschzettel habe: Das spanische „Anis Del Mono“ von Ramon Casas. Es hatte einen Sofort-kaufen-Preis der mir eigentlich recht vernünftig erschien (aber trotzdem viel Geld war) und ebenso die Möglichkeit eines Preisvorschlages. Das Schild war stellenweise restauriert, der Urzustand jedoch dokumentiert, so wie es eigentlich sein sollte bei Schildern dieser Preisklasse.

Ich war den ganzen Tag aufgekratzt, klickte hie und da auf die entsprechende Seite, machte mir schon Gedanken, wie ich das finanziere … und war abends grenzenlos enttäuscht, als das Schild nicht mehr auffindbar, bzw. die Auktion beendet war. Der Artikelstandort war grossflächig mit „Bayern, Deutschland“ angegeben und wenn ich mich nicht dauernd auf Börsen herum treiben würde, hätte ich mit SIcherheit nicht erahnen können, aus welcher „Küche“ das Schild wahrscheinlich stammte. Nach kurzen Erkundigungen hatte ich die E-mail-Adresse herausgefunden und schrieb dem vermutlichen Besitzer. Aber ich machte mir kaum mehr Hoffnungen, denn so wie das bei Spitzenschildern im Ebay erfahrungsgemäss läuft, wird sich das bereits ein anderer unter den Nagel gerissen haben, befürchtete ich.

Kaum eine Viertelstunde später machte es „kling“ und eine Nachricht war in der Mailbox.
Ich staunte über den Inhalt. Der Anbieter berichtete, er habe bereits drei Preisvorschläge erhalten und er sei darüber dermassen verärgert, dass er das Schild aus dem Ebay entfernt habe. Er sei ein jahrelanger Sammler und wisse einigermassen, wie hoch das Motiv gehandelt werde und solche wirklichkeitsfremden Preisvorschläge seien einfach eine Zumutung.
Obwohl ich auch gerne preislich verhandle, bewunderte ich diese Aussage. Endlich schrieb hier einmal jemand Klartext, denn unrealisitsche, zu spassige Preisvorschläge sind tatsächlich ein seltsamer Humor.
Es folgten sich darauf ein paar E-mails von „Aargau, Schweiz“ nach „Bayern, Deutschland“ und umgekehrt. Schlussendlich telefonierten wir miteinander, es war ein wunderbares Reklame-Gespräch, er sammelt vor allem Münchner Schilder. Schlussendlich einigten wir uns, vor allem kam mir angenehm entegen, dass ich ihm noch ein Schild aus der Süddeutschen Metropole an Zahlung geben konnte.

Vier Tage später traf man sich auf halber Strecke zur Übergabe. Öffnen seines Kofferraumes, Wolldecke, – und dann lag es freigelegt da, ein „Anis Del Mono“! Das war wie ein Morgen- und Abendrot zusammen. Der Preis war bereits definitiv festgemacht, man konnte deshalb auf jegliche Schauspielerei und Zurückhaltung in der Beurteilung verzichten. Alsdann wechselten die Schilder ihre Standorte und bei einem Cappuccino führten wir ein eingehendes Fachgespräch „unter Angefressenen“ – was ja voraussehbar war -, Handy-Bilder wurden bewundert, Komplimente gemacht, Wissen ausgetauscht.
In vollkommener Zufriedenheit bestiegen wir danach unsere Autos.
Wir freuen uns beide auf das nächste Wiedersehen.

Kleine Moral der Geschichte: Preisvorschläge können auch unanständig und beleidigend sein.
(Ein Bericht zum Schild folgt.)Mono

Andechser Klosterbier

Für mich war dieses Schild schon immer eines der schönsten deutschen Bierschilder! Die Darstellung kann zwar despektierlich in Richtung Kitsch abklassiert werden, aber die unübliche Wahl der Farben und die surreale Darstellung der Idylle ist ganz hohe Gestaltungs-Kunst.

Das Schild ist seit ein paar Tagen neu in meiner Sammlung und, wie meistens bei der Erfüllung von Träumen, gibt es dazu eine kleine Geschichte zu erzählen:
Einer meiner ganz alten Schweizer Schilderfreunde besass dieses Andechser während mehr als zehn Jahren. Ich war damals beim Erwerb direkt dabei, war klammheimlich neidisch, verzichtete aber, weil dieses „Bayernbier“ für meinen Freund mehr war, als nur ein schönes Schild. Als regelmässiger München-Besucher lernte er das Klosterbier kennen und es wurde zu seiner Lieblingsmarke. – Und natürlich gebe ich zu, man verfügt auch nicht immer über die nötigen Ressourcen …

Das Schild geriet bei mir nie ganz in Vergessenheit. Im letzten November erblickte ich auf der Börse Fellbach die grosse, abgekantete Variante, womit das Klosterbier wieder konkret in den Vordergrund trat und als kürzlich im Ebay ebenfalls ein (restauriertes) Exemplar auftauchte, wagte ich wieder einmal einen telefonischen „Übernahmeversuch“. Der erste Satz des Besitzers war: „Es sei ein deutscher Sammler ganz heiss auf das Schild!“ Sowas prallt bei mir vordergründig ab, machte mich aber doch ziemlich nervös, denn ich war darüber im Bilde, dass seit einer gewissen Zeit ein mir bekannter deutscher Sammler daran interessiert war.
Der Besitzer meinte dann aber zu meiner Überraschung: „Er sei soweit, dass er es loslassen würde“, was mein Herz hüpfen liess. Nach einer kleinen Verhandlungsrunde waren wir uns einig! Mein Schilderfreund brachte mir das Highlight nach wenigen Tagen vorbei, mit einer Flasche Amarone „im Gepäck“, den wir dann zusammen kredenzten. (Dass keine Verdächtigungen aufkommen, es war späterer Nachmittag).

Das Kloster Andechs ist ziemlich geschichtsträchtig, man findet darüber im Google viel, ein neuerer Bericht:

http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fpolpix.sueddeutsche.com%2Fbild%2F1.813686.1356081172%2F640x360%2Frichtungsstreit-kloster-andechs.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.sueddeutsche.de%2Fwirtschaft%2Frichtungsstreit-im-kloster-andechs-die-suche-nach-dem-richtigen-mass-1.813638&h=352&w=468&tbnid=QP5Du0yz-l-0qM%3A&zoom=1&docid=DqiPihe_aDf_qM&ei=_QTGVOvXFYHRygO_4YGgDA&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=959&page=5&start=133&ndsp=36&ved=0CJ8BEK0DMDM4ZA

Natürlich ist das keine weltbewegende Geschichte, aber trotzdem:
Danke Paul, es hat Spass gemacht!

Das Kloster Andechs, (Quelle Google, Joachim Schäfer, Ökumenisches Heiligenlexikon).

Kloster_Andechs

Die Ortschaft Andechs liegt am idyllischen Ammersee, das Schiff ist die alte „Augsburg“.
Die Bergkette im Hintergrund erinnert an die Abblidung auf dem Schild (Quelle Google, Ansichtskartencenter).

Ammersee Augsburg

Die neuste Errungenschaft.
Emailtechnisch ist das Schild fast durchgehend schabloniert mit spürbarem Relief, nur das Schwarz ist ähnlich einer Tuschezeichnung, – und, es ist völlig unrestauriert.

Andechser 2

Dottikon 3

Spitzenschilder.
Bombastischer Coca-Deckel aus Amerika, soviel ich weiss, gibts keinen grösseren.
Ein His Masters Voice in noch nie gesehenem Zustand. Und dann noch das grosse Quilmes, welches wohl zu den plakativsten und anmutigsten Motiven überhaupt gezählt werden darf.

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Der bullige, kraftvolle Bär von Ludwig Hohlwein. Er kam aus Deutschland und blieb gleich in der Schweiz. – Ein Spitzenmotiv deutscher Bierreklame, gewölbt, im attraktiven Format 49x65cm.
Frage: Ist das eigentlich ein Grizzly?

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Und noch drei persönliche Bilder:
Hier wird die deutsch-schweizerische Freundschaft gefeiert.
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Der Schokoladefreund, der seinen schönen Barry mitbrachte, ein imposanter Karton-Aufsteller – er sieht fast echt aus, nicht wahr?
Rechts ein sehr seltener Ovomaltine Zahlteller!

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Zwei alte, aber junggebliebene Schildersammler, die es immer genau wissen wollen (smile). Es sind Freunde, die seit Jahren immer mitmachen und auch in Deutschland an Börsen nicht unbekannt sind.

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Alles in allem.
Es war auch zum einundzwanzigsten Mal wunderbar ! Ich danke allen, die (wieder) mitgemacht haben, den selbstlosen Helfern, den aufgestellten Ausstellern und auch den vielen neuen und treuen Besuchern. Teilweise nimmt man ja hunderte von Reise-Kilometern in Kauf.
Man kann als Veranstalter zu einem solchen Anlass ja nur den Rahmen vorgeben, was daraus wirklich wird, bestimmen immer diejenigen, die daran mit Einsatz und Freude teilnehmen.
Herzlichen Dank allen!

DOTTIKON 2

Eine Auswahl von reich bestückten Tischen mit verschiedensten Artikeln.
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Wundervolles Blech und viel Kleinod.

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MAGGI, französisch und italienisch. Und die älteste und neueste Version von Feldschlösschen. Erstere im Zustand 1 bis 2, letztere perfekt.

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Eine weitere Auswahl, vor allem interessante Schweizer Motive.

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Und wenn das keine Auswahl ist !?, einfach toll, man weiss gar nicht, wo man zuschlagen soll.

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Strickende Omas, Schiffe, Bären, Schlösser, Waschpulver, Mineralwasser.
Hier bekam man alles, was das Herz begehrt … smile.

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DOTTIKON 1

Klein(er) als deutsche Börsen, aber der Ansturm war beträchtlich.

Zwei Wörter, die mit N beginnen: November und Nebel.
Und so wars denn auch am Sonntag, 23. November bei der 21. Austragung der schweizerischen Börse in Dottikon. Aber das tat der ausgezeichneten Stimmung keinen Abbruch.

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Etliche Besucher aus der Fremde waren schon am Vorabend angereist, aus Deutschland vor allem, aber auch aus Belgien (wie jedes Jahr!), aus Österreich und auch aus Frankreich.

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Am Sonntagmorgen um 05.15 Uhr war diesmal der Organisator fast der erste, nur ein lieber Helfer war noch um ein paar Minuten früher. Nach den letzten Vorbereitungen öffnete sich der Saal um viertel vor sieben und Händler und Sammler (vorwiegend sind es ja Sammler, die nebenbei ein wenig handeln) strömten hinauf in den ersten Stock. Man packte aus, legte es auf die Tische und gleich bildeten sich Trauben von Menschen um die Waren.

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„Markenzeichen“ dieser Börse ist vor allem auch, dass es viele Angebote für den kleinen Geldbeutel hat. Sympathische kleine Dinge, die sich dann zu Hause in den Wohnungen ihren Platz suchen (und meistens auch finden).

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Hier konnte jedermann seinen Blut- … eh, Luftdruck messen.
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Aber man erhielt auf Wunsch auch alle zusammen.
(Früher waren diese Garagenschilder eher Dutzendware, aber sie werden auch seltener und seltener … und damit wertvoller.

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Fellbach 4, Spätlese

Immer beliebter sind auch Plakate unter den Sammlern alter Reklame (wobei Papierplakate schon sehr viel länger gesammelt werden, als Schilder). Das grosse Schmidt’sche Wolle (ca. 120cm) war der Hammer, im Zustand wie in der Farbintensität, es überlebte den Sonntag auch nicht an seinem Platz.
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Auch wichtig, insbesondere für Neueinsteiger: Grosse Auswahl an Literatur, bei Wolfgang Kopetschny erhältlich.

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Der Froschkönig, der den Schreibenden küsste und ihn als dann nach Hause begleitete (Traumemaillierung, marginale Randschäden unten).

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Schlussendlich verabschiedete man sich, wünschte allen:

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Und dann noch das:
Einen lieben Gruss an alle daheim Gebliebenen von Maja.

Maja

Fellbach Nachlese 3

Entgegen der Meinung, es würden an Börsen nur noch unerschwingliche Exemplare angeboten, hier der Beweis, dass dem nicht so ist.

Franck und Lloyd in guten Zuständen. Und das typische französische Schild mit dem Kumpel der für seine Kollegen das Bier organisiert.

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Sogar ein grosses Cailler war vorhanden … das Philips mit den zwei Birnen lag nicht lange auf dem Tisch.

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Auch ein sehr vielseitiges Angebot, Bier, Zigaretten, Schuhe, Kaffee, – was will man mehr?

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Das grosse, abgekantete Andechser! Ein High-Light der Ausstellung.

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Fellbach Nachlese 2

Fellbach war wieder eine Reise wert, auch wenn der Weg durch Stuttgart ziemlich anstrengend ist, aber zum Glück gibt es heute diese praktischen Navigarionsgeräte, ansonsten würde ich die Halle wohl noch immer suchen.
Kaum angekommen, bewundert man wieder diese wunderbare „Alte Kelter“ mit ihrer riesigen Zimmermannsarbeit. Die Atmosphäre könnte kaum besser sein für unsere Schilder, einfach top.
Auch das Nachtessen im nachbarschaftlichen Hotel war wiederum sehr gut, zu Preisen, wo wie Schweizer echt ins Staunen kommen, in positivem Sinn.
Jasmin und Jürgen organisierten den Anlass wiederum perfekt, ein herzliches Dankeschön an sie!

Der Tisch ist gedeckt, bald kamen die ersten Durstigen und Hungrigen.
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Schilder, Schilder, Schilder, soweit das Auge reicht.

Fellbach

Die Stimmung war ausgezeichnet, viele gute Gespräche, nicht nur über Schilder.
Und Angebote bis zum Abwinken.
Zuerst die vielen, unzähligen kleinen Artikel. Es folgen noch mehr (leider nicht heute).

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ASCHENBECHER 5

Es gibt kaum eine Form oder ein Thema, welche nicht auf Werbe-Aschenbecher adaptiert wurden.
Es liegt auf der Hand mit einem Aschenbecher für Cigaretten oder Cigarren zu werben, auch zu alkoholischen Getränken besteht ein gewisser Zusammenhang. Aber es gibt auch kuriose Themen, die mit dem Produkt Tabak fast gar nicht in Einklang zu bringen sind.

Aschenbecher in Schiffsschornstein-Form sind relativ häufig. Hier stimmt die Verbindung Rauch-Tabak.

Schiffsschornstein

Der Ascher der für Kondensmilch wirbt … wer wird da angesprochen, Mütter, Kinder?
Trotzdem, formal gefällt er mir.

Kondensmilch

Die franzöischen Champagner-Korken sind sehr schön gemacht, kein glänzendes Porzellan sondern abgemattete (wahrscheinlich) Keramik und zudem verchromte (?) Metallabschlüsse.
Ist hier jemand, der den Unterschied von Porzellan und Keramik erklären kann?

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Die Zeitung „Sport“ war früher in der Schweiz sehr beliebt. Sie erschien montags, mittwochs und freitags und war den Tageszeitungen an Informationsgehalt weit überlegen. Trotzdem wurde sie vom Markt verdrängt, es wurde je länger je mehr in zu vielen Medien über Sport geschrieben.
Der Ascher in Zahnform ist zwar originell, aber den Zusammenhang Tabak-Zahnprodukt sehe ich nicht so ganz.

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Zwei neuere Aschenbecher.
Wie die Cognac-Marke Martell auf die Idee eines Bobsleigh kam, wird wohl imme ein Rätsel bleiben. Vielleicht ist es empfehlenswert, vor der Abfahrt in den Eiskanal sich einen zu genehmigen (smile).

Die Zigarettenmarke Peter Stuyvesant warb in den 70ern mit dem Slogan „Der Duft der grossen, weiten Welt“. Es hiess also, man zündete sich eine an und fühlte sich in New York … ernsthafter, ich habe ihn nur, weil wir so einen Wurlitzer 1015 in der Stube stehen haben.

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ASCHENBECHER 4

Früher waren sie in Restaurants, Bistros und Cafés üblich, aber durch die Raucher-Verbote sind sie heute fast ausgestorben:
Die Stammtisch-Aschenbecher.
In der Regel waren das formatmässig recht grosse „Möbel“, damit sie viel Asche, Kippen und Stupenreste aufnehmen konnten. Sie standen natürlich nur so lange auf den runden Tischen, bis sie der Serviertochter oder dem Kellner beim Leeren einmal aus der Hand fielen, – dann war Aufwischen angesagt.

Der Handelsgold ist hochglänzendes Porzellan, und wie der Name fast verpflichtet, mit Goldlinierungen, die vielfach mit der Zeit abgeschruppt wurden. Diese deutsche Zigarren-Firma führt auch heute noch das Signet mit den zwei Weltkugeln (bei Interesse einfach googeln).
Handelsgold

Die Reval-Zigarette war in Deutschland in den 60er/70er Jahren Kult, vergleichbar mit den Gauloises in Frankeich. Der Claim „echt im Tabak“ verspricht einiges. So viel ich weiss, waren sie ohne Filter, man wollte ja etwas spüren davon, eine Art Halsrechen.

Reval

Der Atlas-Ascher ist meines Wissens relativ selten. Wie die Firmengründer auf diesen Namen kamen, ist mir ein Rätsel, sie schrieben als Werbeslogan „Spitzenleistung“, vielleicht ist das der Bezug. Atlas war ein griechischer Gott (Mythologie); wer mehr in Erfahrung bringen will, kann ebenfalls im Google viel lesen über den starken Mann, der die Welt auf seinen Schultern trägt.

Atlas

Ein Aschenbecher, der in dieser kleinen Reihe nicht fehlen darf, ist der Camel. In der Hochblüte der Ascher-Sammlerei, brachte es ein perfektes Exemplar locker auf 500 DM. Der untere Teil dürfte Keramik sein, das Dromedar ist aus Gusseisen. Beim Zigarrenrauchen mit ein paar Freunden in der Raucherstube sorgt dieser Aschenbecher für zusätzlichen (visuellen) Genuss.

Camel

Von Camel gibt es auch noch anderes in Porzellan/Keramik. Den Aschenbecher in Pyramiden-Form finde ich eine sehr schöne Idee, allerdings fällt einem der obere Teil gerne aus den Händen, weil er lose mit dem unteren Teil verbunden ist.
Das Minarett diente wahrscheinlich zur eleganten Aufbewahrung von Rauchwaren.

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GARTEN EDEN

Oder präziser: Löwen-Garten in Eden-koben.
Man fragt sich manchmal, welche Wege die Schilder gehen, warum ein deutsches Schild in Frankreich auftaucht oder – wie in diesem Fall – ein schweizer Schild nach Deutschland „auswanderte“? Durch die Drehscheibe Edenkoben ist es nun aus dem Ruhrgebiet zurück gekehrt, nicht ganz in seine Ostschweizer Heimat, aber wenigstens nach Dottikon. Der Besitzer hatte es schon vor einem Jahr in Edenoben im Angebot, aber ich hatte damals andere Prioritäten, leider kann man sich ja nicht alles leisten (ist vielleicht sogar besser so).
Nun, dieses Jahr musste es sein, sonst kauft es dann doch ein anderer. Man nimmt jeweils das Schild gelassen in die Hände, begutachtet es präzis, spielt kein grosses Interesse, legt es wieder hin, geht weg, kommt nach einer Weile zurück, fragt beiläufig, was denn da angesagt sei, erschrickt bei der Zahl (je mehr desto besser), macht auf die Schäden aufmerksam usw., – wir kennen alle diese Spiele. Kurzum, das Schild ist jetzt bei mir und ich danke meinem Sammlerfreund herzlich für die zähen Verhandlungen, die mit ihm immer fair bleiben, Spass machen und letztlich zum Ziel führen. Sein Vorschlag war letztlich ein Doppelpaket mit zwei Schildern und einem Kombinationspreis der mich überzeugte – es kam zum Handschlag! Verkäufer und Käufer waren beide glücklich!

Löwengarten

Das Motiv erzählt eine wunderbare Geschichte vom Herrn – nennen wir ihn Bünzli -, der mit seiner Familie am Sonntag im Löwengarten zu Mittag gegessen hat. Die Sonne scheint offensichtlich, denn auf sein blütenweisses Sonntagshemd fällt ein harter Schlagschatten. Bünzli ist ein spiessiger Typ, perfekt gescheitelt und obwohl es wahrscheinlich sommerlich warm ist, lässt er stur die Krawatte eng gebunden, aber immerhin – für ihn ist das wahrscheinlich schon bemerkenswert – hat er sich des Jackets entledigt. Zur vorgerückten Nachmittagsstunde, sozusagen alkohol-befreit, macht Bünzli sogar ein Spässchen und zeigt uns, wie gut ihm das Bier schmeckt. Eine Idylle aus den 20er/30er Jahren des letzten Jahrhunderts.

Während in Deutschland viele Biermotive mit zuprostenden Herrn bekannt sind, ist in der Schweiz bis heute mit dieser Art Gestaltung kein weiteres aufgetaucht. Auch die Farbwahl mit dem weinroten Untergrund und dem Quadrat in helltürkis ist sehr speziell und hervorragend abgestimmt. Mit der Sprengung des Hintergrunds durch die Ellbogen und den Hosen, erhält das Motiv eine bemerkenswerte Tiefe. Und man bedenke, die geschwungene Schrift „Löwengarten“ musste damals von Hand gezeichnet werden, schon alleine das ist eine kleine Kunst.
Ich hatte dieses Schild schon einmal in perfekt, es ging dann irgendwann in einem grösseren Paket weg und wurde von dort wieder verkauft. Aber es freut mich zu wissen, dass es in guten Händen ist.

Und das ist das zweite Schild des Doppelpakets. (Restaurieren? ja?, nein?, teilweise?)

Weck

CHLORODONT

Aus gegebenem Anlass …
Vor knapp zwei Jahren zeigte mir in Edenkoben ein befreundeter Sammler aus dem Norden diese Chlorodont-Dame. Sie machte auf mich einen guten Eindruck, obwohl sie nicht perfekt ist. Der Preis war allerdings ebenfalls „eindrücklich“, aber wie das so ist unter Freunden, man einigte sich im späteren Nachmittag, nach ein paarmal „wieder hinlegen“ und „weiteren Runden drehen“ usw.. Ich denke, letztlich waren wir beide zufrieden (… und so sollte es immer sein – und es ist auch das, was ich bei Börsen gegenüber online-Auktionen vorziehe).

Ursprungszustand

Was mich am Schild am meisten störte, waren die beiden „Hauptschäden“ vor der Brust und derjenige oben, welcher über die Bordüre hinaus geht. Und ebenfalls wollte ich wissen, was sich alles unter den Übermalungen im Randbereich befand. – Das Schild ging nach Berlin.
Frank S. säuberte es, schickte mir ein Bild davon und ich war sehr überrascht, wie gut das Schild ohne Ausbesserungen aussah und am liebsten hätte nichts mehr daran geändert. Da es sich aber nun schon in Berlin befand, entschloss ich mich, es doch sanft restaurieren zu lassen.

Gereinigt

Das vorliegende Resultat stimmt für mich nun zu 100%. Die Farben der Dame sowie der Glanz waren ohnehin perfekt und die Randschäden stören mich überhaupt nicht. Das Schild, bzw. das Motiv ist für mich ein High-Light emaillierter Reklame und es passt prächtig in die Hygiene-Abteilung.

Restauriert