Maurer Katalog / Frage

Evtl. ne dumme Frage aber hier wird so oft vom Maurer Katalog gesprochen. Ist das der „Email-Reklame-Katalog: Von 1900-1960“ ?

6 Gedanken zu „Maurer Katalog / Frage

  1. Börse Dottikon

    Aber – hier wird kein Maurer-Katalog der Ausstellung des Zürcher Kunstgewerbemuseums versteigert sondern der Katalog von Christies, wo die Sammlung Maurer versteigert wurde.
    Der Museums-Katalog enthält rund die Hälfte Leihgaben von seinen Freunden, Händlern und Sammlern. Und er enthält auch viele Informationen zur Reklame und Emaillierkunst allgemein. Er ist bis heute wohl das Standardwerk für unser Thema. Es war die erste grosse Ausstellung die international im Kunsthandel beachtet wurde. Andreas Maurer war die treibende Kraft zu dieser Ausstellung und ihm verdanken wir einiges! Und nebenbei bemerkt, er war auch ein liebenswerter Mensch, zwar ein bisschen ein Spinner, aber was wäre die Welt ohne sie?

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  2. Börse Dottikon

    Zur Christies-Auktion.
    Andreas Maurer brachte mit seiner Museums-Ausstellung in Zürich viel Bewegung in die Szene. Er war ein echter Pionier! Man muss sich das vor Augen führen, Reklame-Emailschilder waren damals als Sammelgebiet absolutes Neuland ohne jegliche Preis- und Seltenheisstruktur. Die Kollektion wanderte anschliessend durch viele Städte Europas, fand internationale Beachtung.
    Durch seinen permanenten finanziellen Notstand, er hatte auch Schulden bei Banken, musste Andreas seine Sammlung später verkaufen und er versuchte wieder etwas Neues, nämlich den Verkauf über ein weltweit vertretenes Auktionshaus, um dem Schilderthema nochmals einen Schub zu verleihen. Aber internationale Auktionshäuser sind sich andere Preiskategorien gewohnt, sahen das nur als Geschäft mit Peanuts, die Ausrufpreise waren im Keller und man stellte ungeheuerliche Konvolute zusammen. Und die kleinbürgerliche Schilderszene die nicht über die eigene Nasenspitze hinaus dachte, gab der Auktion mit versteckten Absprachen den Rest. Die Auktion wurde zum Fiasko. Es war für Einkäufer fast paradiesisch, aber das, was Andreas vorschwebte, scheiterte leider kläglich.

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  3. uwe

    Schöne Hintergrundinformation. Ich habe die Ausstellung 1985 in Osnabrück gesehen. Das war für mich – ich hatte gerade 6 Jahre gesammelt und außer Junodeckel und Union Briketts noch nicht sehr viel zu Stande gebracht – der absolute Wahnsinn. Schön auch zu sehen, was ein Einzelner auf die Beine stellen kann, wenn er von einer Idee begeistert ist (siehe Anhang Sponsoren im Katalog).
    Bei der Versteigerung habe nicht nur ich mich gefragt – warum Christies? Die erzielen mehr mit einem Expressionisten als mit der gesamten Sammlung Maurer. Warum diese Zusammenstellung von Konvoluten? Ich war in dem Glauben, ein Schild zu ersteigern (Franck Aroma oder so ähnlich) und bekam dann noch 2 Schilder an der Ausgabe dazu (Willoree ??).
    Diese Klasse, aufgeteilt auf 2 Auktionen bei einem der damals am Markt agierenden Auktionatoren, hätte erheblich mehr Erfolg gebracht. Das hatte 1992 ja schon die Sammlung Träger in Wien bewiesen. Die wurde, zumindest für mich als Aussenstehenden, anständig beworben und für damalige Verhältnisse gut verkauft.
    Ob und wann Spitzenschilder jemals in der internationalen Kunstszene ankommen werden, weiß ich nicht und wage ich auch für die nächsten 10 Jahre zu bezweifeln. Ein regional bedeutender Impressionist bringt immer noch mehr als Fuchs und Rabe in Email. Von daher war Christies vielleicht eine visionäre Idee, die sich in 2030 durchsetzt.
    Mir ist das recht. Kann ich doch unbehelligt von den ganzen manipulierten Spinnern in Frieden mein Ding durchziehen und Schilder kaufen, sammeln und verkaufen.

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  4. Jens

    Komisch 96 ist ja auch noch nicht so lange her, dass die Schilder da so günstig waren ? Für mich war der schönste Artikel in dem Buch von ihm selber ein Sammler mit Herzblut der unterwegs war und die Schilder aufgespürt hat. Persil Frau Geschichte ist super. Und natürlich im Anhang die Kurzbiografien der Autoren sehr Lesenwert besonders seine neben den besonders geschätzen Akademikern.

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