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Über Gastbeitrag

Gästeschreiber, Finder, Jäger alter Reklameschilder wie Emailleschilder oder Blechschilder

Neuzugang in der Raucherecke

2023, nein, die Geschichte fängt eigentlich viel früher an. Anfang der 90er Jahre war ich das erste Mal bei Micky Waue auf einer Auktion. Damals kam die Sammlung von Lucky unter den Hammer. Das war aufregend. Einen, für meine Verhältnisse, Haufen Geld dabei, klare Ziele, und auf dem Parkplatz dann sofort die erste Versuchung. Aus einem Kofferraum heraus, die große Version von dem rauchenden Berber von Ulema. Hatte ich noch nie in Natura gesehen, der Preis, ich meine es waren 5000 Mark, hätte aber meine anderen Ziele torpediert.
Ich finde die große Version ja erheblich stimmiger, als das Kleinformat. Beim Kleinformat kommt mir das Motiv immer so draufgequetscht vor.
Aus dem Kopf ist mir das Schild nie gegangen. 2023 jedoch kam dieser Bodenfund in der Bucht zum Vorschein. Gefunden auf einem Gelände beim Bahnhof in Dresden. Ich hätte nie damit gerechnet, dass sich die Auktion gewinne und das zu einem deutlich geringeren Kurs als ich zu investieren bereit gewesen wäre.
Nass und Im Fundzustand sieht das schon nicht schlecht aus, aber Beulen, Lochfraß und Knicke im Blech bereiten doch irgendwie Kopfschmerzen

Ja, und der Finder hatte schon etwas geputzt. Etwas viel, an dieser Stelle.

Als das Schild angekommen war, Ernüchterung. Die Beulen und Knicke waren schlimmer als nach den Bildern in der Auktion angenommen. Dafür gab es mehr Rost als vermutet. Also wurde erst einmal entrostet. Dann wurde mit Schlägel und Eisen ausgebeult, bis das Email knistert. Dabei wurde immer wieder mit Sekundenkleber gesichert.
Dann erst war das Schild so weit, dass man anfangen konnte zu putzen. Unter dem fehlenden M von Ulema war das Ding noch so stark verzogen, dass es nicht plan an die Wand gegangen wäre. Und es knisterte noch immer. Da habe ich es für ein halbes Jahr in die Ecke neben den Kühlschrank gestellt. Immer mal wieder nachgeschaut, aber viel ist nicht mehr passiert. Und immer wieder darüber nachgedacht, wie man das Ding plan kriegt. Wilde Gedankenexperimente mit Schraubstöcken und selbstgebauten Apparaturen basierend auf hydraulischen Wagenhebern.
Die Lösung dann auf Arbeit in der zweiten Januar-Hälfte. So stand es da am Pausentisch und verlor noch ordentlich Rostplatten.
Da gerade ein großer Brecher aufgearbeitet wird, konnte ich noch schnell die Rückseite ordentlich entrosten.

Am Wochenende habe ich mir dann mein Emailschild gebastelt. Erstmal wurde es fertig geputzt. Nachdem es getrocknet war ging es an die Substanz. In bewährter Manier wurden die Durchrostungen mit Rostmehl und Sekundenkleber verfüllt. Auch das große Loch oben rechts und die Fehlstellen unten an der Stellkante.
Die Ecke oben links besteht eigentlich nur aus Rost und wurde mit Sekundenkleber betoniert. Die beiden Ecken auf der rechten Seite wurden mit Rostplatten und Sekundenkleber aufgebaut, befestigt und armiert.

Noch ein paar Retuschen mit Farbe um es etwas zu beruhigen und nun hängt er in der Raucherecke. Wieder ein Schild in einen idealisierten Fundzustand hingebastelt. Aber mir gefällt die die Zustand 0 Restauration eben einfach nicht.

Fundsache Hohenlohe

Nachdem ich mal etwas längere Zeit ausgesetzt habe möchte ich mich mal wieder melden. Dazu ein herzliches Hallo in die Runde.

Es scheint ja nun doch Ewigkeiten her, dass die roten und blauen Hohenlohe Schriftschilder die
Sammlerszene geflutet haben.

Das muss so 2012 gewesen sein. Ziemlich zeitgleich tauchte auch die
40×60 Haferflocken Bäuerin auf. Von der scheint es aber nicht viele zu geben. Eins davon konnte ich mir damals aus der Bucht angeln. Für mich akzeptabler Zustand, da schickes Motiv.

Es hing Jahrelang. Jetzt musste es mal wieder vom Staub befreit werden. Der bleibt besonders gern auf dem Schild liegen, da die Oberfläche wohl aufgrund einer Säurebehandlung wegen intensiver Rostfahnen ziemlich hin is. Eine matte stelle fiel dabei besonders auf. Die liegt auf halber Strecke auf der rechten Seite zwischen Kleid und dem Ende des grünen Schriftfeldes. Und da sie komisch viereckig aussah, musste da mal der Edding ran.

Es ist nicht dolle das Ergebnis, aber klar erkennbar. Es ist ein Entwurf von Atellier Leroi Berlin.

Gruss senfsemmel

Wetterstation Hamburg Amerika Linie

Hallo,
HAPAG Glasschild mit Barometer der „Hamburg-Amerika Linie“
Hinten; „Eigentum der Hamburg Amerika Linie Hamburg“, 54 x 38 x 5,5 cm,
sehr guter originaler Zustand
Stammt aus dem ehemaligen Reisebüro Blattmann in Dinkelsbühl/Bayern
und befindet sich seit vielen Jahrzehnten im Familienbesitz
Grüße
Angebote ab 2000 € VHB in Kommentare

 

Frage an die Schildersammler

 

Bei einer Brauerei Besichtigung wurden diese alten Holzschilder gesehen. Sie waren als Decken in die Holzbalken gelegt worden und stammen aus dem Jahr 1600. Die wurden bereits restauriert vor Kurzem. Erkennt jemand die Biermarke oder kann Hinweise zu dem Motiven geben. Oder warum diese dort verbaut wurden und was sie ursprünglich waren? Gab es damals schon Holzwerbung vor fast 500 Jahren.  Dankä die Schilder sind nicht zu verkaufen stehen natürlich unter Denkmalschutz.

Automaten Funde in Mecklenburg und Pommern und ein früher Kobold

Im Frühjahr 2023 gab es einige Automatenfunde in Mecklenburg-Vorpommern, u.A. ein Jugendstil-Gußwarenautomat der angeblich lt. Finder zweimal aufgetaucht sein soll ??? und ein Kneipenfund der Kobold Automatenwerke. Nun stehter jetzt bei einem Sammler in Sachsen.

Den Automaten hatte er erst 2018 von einem Dachboden bei Umbauarbeiten einer alten Kneipe voller Taubendreck geborgen. Zusammen mit Shell und anderen Schildern, diese wurden gleich auf einem Flohmarkt verkauft. Den Automaten hat er mit nach Hause genommen und erstmal stehen gelassen. Ein Maler hat sich diesen angenommen und ihn traumhaft restauriert.(durch den aggressiven Tauben-Dung war die Farbe komplett ab)

Besonders sei zu beachten, dass es sich wohl um eines der ersten und schönsten Kobold Exemplare handelt. Die Emailleschilder sind fett fast Zuckergußartig emailliert (sonst nur dünne Schablonierung) und die aufwendigen noch Gründerzeit Verzierungen der Kapitel und des Korpus war mir vom eigentlich schlichten Kobold so nicht bekannt. Alle Aufkleber sogar an der Scheibe, Anleitungen im Innenbereich sowie die Mechanik (volle Funktion) und das Leer Emailschild, Schlüssel und sogar noch das Holzgewicht, sind vorhanden.

Gedanke zu 2023

Eigentlich ist das öffentliche „Posting“ per Social Media hinsichtlich der Menschen und dessen Ruhe meiner Meinung unangebracht, allerdings gibt es leider im Rahmen der Automatensammelei, auch etwas Negatives zu berichten, gleich zwei Reklame- und Automaten Sammler/Jäger, feste Mitstreiter aus Mecklenburg sind dieses Jahr plötzlich und unvorhersehbar viel zu jung verstorben.R.I.P., andere einfach so schwer erkrankt. Unglaublich, da kann man nichts mehr zu sagen!

 

Dicker Zuckerguß

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