Archiv für den Tag: 6. Dezember 2016

Martini Flasche

.
.

Metzeler Mann

.
.

50er BMW

.
.

DIE ZUFÄLLIGE JAGD NACH MAJA

Die Pfade in die Jagdgründe.
Wenn ich jeweils einen Weg über hunderte von Kilometern unter die Räder nehme, um an einer Auktion oder Börse teilzunehmen, ist es mir ebenso wichtig, die vielen sympathischen Sammler zu treffen oder vorab gute Bekannte besuchen zu dürfen … in der Hoffnung, dass sie mich auch gerne empfangen.
Kürzlich war dem wieder so, ich hatte abgemacht in einer mittelgrossen, traditionsreichen Stadt. Und da möchte ich kurz ein Loblied auf die Navi-Technik los werden, die mich jeweils problemlos durch das Strassen-Wirrwarr führt, punktgenau zur eingegeben Adresse. Wie fand ich das früher bloss mit einer Stadt-Karte? Mit Anhalten, mit Rückwegen, Einbahnstrassen, Umleitungen – ich kann mir das gar nicht mehr vorstellen!

Die Wohnung der Träume.
Ich parkierte in einem Stadtquartier, welches im ersten Viertel des letzten Jahrhunderts entstanden sein dürfte, drei- bis vierstöckige Gebäude mit Backsteinfassaden und den damals noch üblichen drei Meter hohen Räumen. Die Wohnung war sehr geschmackvoll renoviert und eingerichtet, gekonnt modern mit alt kombiniert. Und die weissen Wände waren mit Emailschildern wunderbar geschmückt, mit Schildern, bei deren Anblick mir das Wasser im Munde zusammen lief – und sie sind so präsentiert, wie ich es liebe, nicht überladen, mit viel Raum.
Natürlich hatten die Bewohner in einer Abstellkammer auch ein kleines „Verkaufslager“, welches ich gespannt durchblätterte. An einer Wand lehnten etwa ein halbes Dutzend grossformatige Email- und Blechschilder. Schon auf den ersten Blick erspähte mein geübtes Auge ein Exemplar durchblitzen, welches zu meinen Träumschildern zählt; ich berichtete hier bereits einmal über eines, aber nur spasseshalber *.

Der ewig ökonomische Aspekt.
Wie bei den meisten Sammlern ist bei mir die finanzielle Lage permanent angespannt, oder gar ausgeschöpft. Ich fragte aber trotzdem schüchtern, ob ich das Exemplar freilegen dürfe, einfach um es anzuschauen, man sieht so eines nämlich nicht alle Tage. Da stand es nun, ich streichelte das tiefe Relief und wir genossen den Anblick, so wie andere ein Fernsehprogramm schauen. Man liess mich dann alleine in meiner Welt der Träume und die Gedanken in meinem Kopf überschlugen sich. Irgendwann musste ich jedoch zurück in die Wirklichkeit und ich erdreistete mich, die Frage zu stellen, wo denn das Schild preislich anzusiedeln sei?

Die Freude über ein neues Schild.
Nun, um die Sache etwas abzukürzen, wir verhandelten relativ kurz und freundschaftlich, ein Schild wurde noch an Zahlung genommen, beide waren einverstanden, Handschlag! Wir besuchten danach ein italienisches Restaurant und ich wählte ein günstiges, aber hausgemachtes „Tortellini alla panna“, (weil ich ja nun sparen muss … smile), es schmeckte mir vorzüglich. Frisch gestärkt, war dann der Transport des schweren Dings über die Treppen auch kein Problem mehr.

Allgemeines über MAJA.
Die Gestaltung von Ludwig Kübler ist für mich sehr anmutig, sie sagt mir mehr zu, als die gleichaltrigen, naiven Motive (um 1900). Die bläulichen Farben sind nicht schreiend und sehr schön aufeinander abgestimmt, und voll erhalten. Alles ist schabloniert. Stellenweise ist das Schild restauriert, wie alle fünf bis sechs bekannten Exemplare (mit einer Ausnahme). Die Wölbung ist extrem tief, mit leicht auslaufendem Rand. Ca. 80 x 125 cm. Siehe auch Maurer-Katalog, Seite 14; Dorotheum 2. November 1994, Pos. 533; Zacke Auktion 18. Juni 1996, Seite 57.

* http://www.schilderjagd.de/fellbach-4-spaetlese/#comments

Bild

Essolub Dame